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Warum Menschen keine Schwänze haben, wer viel TV schaut, muss nachts häufiger aufs Klo & Ursache für „Brain Fog“ bei Long Covid gefunden.
ADHS ist ein schlauer Trick der Evolution. Können Tiere Angst riechen? Und eine schlechte Nachricht für Käseliebhaber.
Das und einiges mehr erwartet dich! Willkommen zu diesem Wochenrückblick. Los gehts!
🧬 ADHS könnte ein genialer Trick der Evolution sein!
✍️ Die Kurzfassung
Menschen mit ADHS-ähnlichen Eigenschaften könnten evolutionäre Vorteile bei der Nahrungssuche in der Wildnis haben, so eine US-amerikanische Studie.
Die Ergebnisse lassen vermuten, dass sich ADHS als adaptive Überlebensstrategie entwickelt haben könnte, die die Ausbeutung von Ressourcen an einem Ort behindert und stattdessen die Erkundung neuer Orte bevorzugt.
Die Studie umfasste 457 Teilnehmer, die in einem Experiment virtuelle Beeren von Computerbildschirmen pflücken mussten.
Personen mit ADHS-ähnlichen Merkmalen verließen die Beerensträucher früher, sammelten insgesamt mehr Beeren und hatten möglicherweise einen Vorteil bei der Nahrungssuche in bestimmten Umgebungen.
Ob ADHS-ähnliche Eigenschaften auch in weiteren Situationen vorteilhaft sind, erfordert weitere Forschung.
📌 Mehr erfahren? → Proceedings of the Royal Society B
📺💧 Wer viel Fernsehen schaut, muss nachts häufiger aufs Klo.
✍️ Die Kurzfassung
Langes Fernsehen, insbesondere sogenanntes Binge-Watching, könnte laut einer chinesischen Studie mit vermehrtem nächtlichem Wasserlassen in Verbindung stehen.
Erwachsene, die durchschnittlich fünf Stunden oder mehr pro Tag fernsehen, zeigten ein um 48 Prozent erhöhtes Risiko für Nykturie – das nächtliche Bedürfnis zu pinkeln.
Die Studie basiert auf Daten einer Umfrage in den USA zwischen 2011 und 2016 und berücksichtigt Faktoren wie Alter, Geschlecht und Body-Mass-Index.
Die Ursache-Wirkung-Beziehung bleibt jedoch unklar, da andere Faktoren wie Diabetes, schlechtere Schlafqualität und Adipositas ebenfalls eine Rolle spielen könnten.
Die Autoren betonen die Notwendigkeit eines bewussteren Umgangs mit Fernseh- und Videokonsum aufgrund möglicher Gesundheitsrisiken.
📌 Mehr erfahren? → Neurourology Urodynamics
🐋 Rätsel gelöst! Wie können Wale überhaupt unter Wasser „singen“?
✍️ Die Kurzfassung
Ein internationales Forscherteam entdeckte, dass Bartenwale (wie z. B. Buckelwale) einen speziellen Kehlkopf haben, der es ihnen ermöglicht, unter Wasser zu singen.
Dieser Kehlkopf besitzt eine große u-förmige Struktur mit einem Fettpolster an der Oberseite – dadurch können die Wale einmal eingeatmete Luft „recyceln“ und immer wieder für ausgedehnte Walgesänge wiederverwenden, ohne dass Wasser „eingeatmet“ wird.
Trotz anatomischer Unterschiede funktioniert der Wal-Kehlkopf nach dem gleichen Prinzip wie bei uns Menschen.
Die Studie zeigt zudem, dass sich der schmale Frequenzbereich des Walgesangs mit dem Lärm von Schiffen überschneidet, was die Kommunikation der Wale auch über große Entfernungen beeinträchtigt.
Dieses Wissen könnte entscheidend für den Schutz der Meeresriesen sein.
📌 Mehr erfahren? → Nature
🧠 Forscher kennen nun die Ursache für „Brain Fog“ bei Long Covid.
✍️ Die Kurzfassung
Forscher aus Dublin haben die Ursache für den häufig auftretenden „Gehirnnebel“ bei Long-Covid-Patienten identifiziert.
Die Virusinfektion stört das Blutversorgungssystem im Gehirn, indem sie die Blutgefäße durchlässiger macht, was zu einer Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke führt, die das Gehirn normalerweise vor schädlichen Substanzen schützt.
Die Forscher entdeckten erhöhte Werte des Proteins S100-Beta bei Covid-Patienten – ein Marker für eine gestörte Blut-Hirn-Schranke.
Bildgebende Verfahren, darunter eine spezielle MRT, zeigten, dass bei „Gehirnnebel“-Patienten mehr Kontrastmittel ins Hirngewebe gelangt.
Die Forscher glauben, dass ähnliche Schäden auch bei anderen Virusinfektionen auftreten könnten und dass ihre Ergebnisse die Behandlung postviraler neurologischer Erkrankungen verändern könnten.
📌 Mehr erfahren? → Nature Neuroscience
🧀 Ist dies das Ende des Camembert-Käses?
✍️ Die Kurzfassung
Französische Forscher warnen vor dem möglichen Ende des Camembert-Käses, da die Produzenten zunehmend Schwierigkeiten haben, an den benötigten Schimmelpilz zu gelangen.
Derzeit wird nur ein einziger Pilzstamm, Penicillium camemberti, für den Weichkäse verwendet, der sich nicht geschlechtlich vermehrt und daher kein neues Erbgut hinzukommt.
Die industrielle Praxis der asexuellen Reproduktion hat dafür gesorgt, dass diese Stämme nicht mehr mit anderen reproduziert werden können, was zu genetischer Vereinheitlichung und Problemen bei der Beschaffung führt.
Obwohl die Bedrohung für die Camembert-Industrie in den nächsten fünf bis zehn Jahren gering ist, betonen die Forscher die Gefahren der zu starken Vereinheitlichung von Arten.
Alternativ könnten andere Pilzstämme für den Käse verwendet werden, was jedoch zu Veränderungen in Farbe, Schalenstruktur und Geschmack führen würde.
📌 Mehr erfahren? → CNRS
😰🐶 Können Tiere unsere Angst riechen?
✍️ Die Kurzfassung
Forscher untersuchten, ob Tiere Angst bei Menschen riechen können – was schwierig ist, da Tiere (wie z. B. Hunde) auch auf menschliche Gesichtsausdrücke und Körperhaltung reagieren.
Dennoch: Studien mit Pferden und Hunden haben gezeigt, dass sie auf verschiedene Gerüche reagieren, die von Menschen beim Betrachten von glücklichen oder beängstigenden Videos ausgeschieden werden – Pferde konnten ganz gezielt zwischen Gerüchen, die während fröhlicher oder beängstigender Videos entstanden, unterscheiden.
Forscher vermuten, dass chemische Signale, wie Adrenalin oder Pheromone, die in menschlichem Schweiß vorkommen, die Reaktion der Tiere beeinflussen.
Zukünftige Untersuchungen sollen zeigen, ob der Geruch von Angst bei Pferden ebenfalls angstauslösende Reaktionen hervorruft.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass „emotionale Kommunikation zwischen zwei verschiedenen Arten“ durch chemische Signale möglich ist und vielleicht eine größere Rolle spielt, als wir bisher vermuten.
📌 Mehr erfahren? → LiveScience
🤔 Warum haben wir Menschen eigentlich keine Schwänze?
✍️ Die Kurzfassung
Vor etwa 25 Millionen Jahren verlor ein gemeinsamer Vorfahre von Menschen und Menschenaffen durch eine genetische Mutation seinen Schwanz.
US-amerikanische Forscher haben nun herausgefunden, dass die Ursache hierfür ein „Geburtsfehler“ war, bei dem das Gen TBXT mutierte, welches für die Schwanzlänge von behaarten Tieren von großer Bedeutung ist.
Experimente mit Mäusen zeigten jedoch, dass der Verlust des Schwanzes zu einer höheren Anfälligkeit für den Geburtsfehler „Spina Bifida“ (gespaltene Wirbelsäule / offener Rücken) führte.
Die Forscher betonen, dass solche Mutationen im Allgemeinen einen tiefgreifenden Einfluss auf die menschliche Evolution haben könnten.
📌 Mehr erfahren? → Nature
😊 Ich hoffe, die heutige Ausgabe hat dir gefallen! Teile diesen Science-Newsletter gerne mit deinen Freunden. Bis nächste Woche. Nerdige Grüße, Anastasia ✌️
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