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Mondbestattungen werden zum Problem, Kinder von liebevollen Eltern haben eine bessere Herzgesundheit & Neuralink implantiert Gehirn-Chip in einen Menschen.
Depressionen kann man an den Augen erkennen. Wie unsere Kleidung „smart“ werden soll. Und wie invasive Ameisen die Nahrungsquelle von Löwen gefährden.
Das und einiges mehr erwartet dich! Willkommen zu diesem Wochenrückblick. Los gehts!
🐾 Haustiere schützen ältere, alleinstehende Menschen vor dem geistigen Verfall.
✍️ Die Kurzfassung
Eine Studie mit fast 8.000 Teilnehmern hat ergeben, dass Haustiere bei alleinstehenden älteren Menschen (50+) möglicherweise vor dem geistigen Abbau schützen können, indem die Tiere ihnen Tagesstruktur und Gesellschaft bieten.
Die Ergebnisse dieser umfangreichen Studie aus dem Vereinigten Königreich ergänzen bestehende Hinweise aus den USA, dass der Besitz eines Haustieres die Auswirkungen der altersbedingten Hirnalterung bei Erwachsenen über 65 Jahren, die allein leben, abmildern kann.
Im Vergleich zu allein lebenden Personen hatten allein lebende Tierbesitzer langsamere Raten des kognitiven Verfalls in den Bereichen verbales Gedächtnis und verbale Ausdrucksfähigkeit.
Die Studie betont jedoch, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die Auswirkungen des Haustierbesitzes auf andere Aspekte der kognitiven Funktion und bei Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft zu verstehen.
Die Ergebnisse sind jedoch sehr wertvoll, da Einsamkeit und Demenz weltweit zunehmen.
📌 Mehr erfahren? → JAMA
🐜🦁 Wie invasive Ameisen den Löwen das Leben schwer machen.
✍️ Die Kurzfassung
In einem kenianischen Naturschutzgebiet hat eine Ameisenart dazu geführt, dass Löwen weniger Zebras erbeuten.
Eine Studie zeigte, dass die invasive Ameisenspezies Pheidole megacephala die einheimischen Ameisen der Gattung Crematogaster verdrängt.
Da diese invasiven Ameisen die Flötenakazien nicht schützen, werden die Bäume zur leichten Beute für Elefanten, die diese Pflanzen vernichten.
Das führt zu einer offeneren Landschaft, wodurch Löwen Schwierigkeiten haben, unbemerkt an ihre Beute heranzukommen.
Infolgedessen erbeuten die Löwen deutlich weniger Zebras, was zu einer ökologischen Kettenreaktion führt, jedoch bisher nicht für einen Rückgang der Löwenpopulation sorgte, da sie auf Schwarzbüffel als alternative Nahrungsquelle ausweichen.
📌 Mehr erfahren? → Science
❤️ Kinder von liebevollen Eltern profitieren ein Leben lang von besserer Herzgesundheit.
✍️ Die Kurzfassung
Eine Studie der New York University zeigte, dass liebevolle und fürsorgliche Eltern die Herzgesundheit ihrer Kinder positiv beeinflussen können.
Die Forschung basierte auf Daten von 2074 Teilnehmern der CARDIA-Studie, die über mehr als 20 Jahre begleitet wurden.
Kinder, die Gewalt erfahren haben, zeigten einen schlechteren Herzgesundheits-Index in späteren Jahren.
Im Gegensatz dazu wiesen Menschen, die in der Kindheit Wärme und Zuneigung erlebt hatten, mit höherer Wahrscheinlichkeit einen idealen Herzgesundheits-Index auf – unabhängig von weiteren negativen Erlebnissen im Verlauf ihres Lebens.
Frühe negative Erfahrungen, insbesondere Misshandlungen, können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen – stabile und verlässliche Bindungen in der Kindheit tragen laut den Forschern lebenslang zur Gesundheit bei.
📌 Mehr erfahren? → Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes
👀 Einen depressiven Menschen kann man an seinen Augen erkennen.
✍️ Die Kurzfassung
Forscher stellten fest, dass bei vielen Menschen mit klinischer Depression die übliche Pupillenerweiterung bei der Erwartung von Belohnungen fehlt.
Die Untersuchung von 40 depressiven und 31 gesunden Menschen zeigte, dass die Pupillenerweiterung und das Gefühl der Belohnungserwartung bei Menschen mit Depression, insbesondere bei denen, die von Freude- und Energieverlust berichteten, reduziert sind.
Die Pupillenerweiterung ist Teil der Stressreaktion des Nervensystems und wird durch den Botenstoff Noradrenalin ausgelöst.
Bei Menschen mit Depression, die an Anhedonie leiden – einem Gefühl von emotionaler Abstumpfung und Freudelosigkeit – könnte das Fehlen der Pupillenerweiterung darauf hindeuten, dass der Belohnungskreislauf im Gehirn beeinträchtigt ist.
Die Ergebnisse könnten neue Grundlagen für die Entwicklung von Augenuntersuchungen als klinischen Test zur Klassifizierung von Depressionssubgruppen oder zur Überwachung der Behandlungsreaktion liefern.
📌 Mehr erfahren? → Scientific Reports
✏️ Wer häufiger mit der Hand schreibt, besitzt ein besseres Gedächtnis.
✍️ Die Kurzfassung
Eine norwegische Studie deutet darauf hin, dass das Schreiben mit der Hand im Vergleich zum Tippen auf einem Computer das Gehirn stärker stimuliert und ein gutes Gedächtnis fördert.
Die Verknüpfungen in bestimmten Hirnregionen sind beim handschriftlichen Schreiben aktiver – unabhängig davon, ob mit einem herkömmlichen Stift auf Papier oder einem Touchpen auf einem Tablet geschrieben wurde.
Die Konnektivität des Gehirns, die für die Gedächtnisbildung entscheidend ist, wird durch das Schreiben mit der Hand unterstützt.
Trotz unterschiedlicher Ansichten unter Wissenschaftlern wird in verschiedenen Untersuchungen darauf hingewiesen, dass häufiges handschriftliches Schreiben auch die Fähigkeit zu Buchstabieren verbessert und das Verständnis von Texten fördert.
Die Forschungsgruppe schlägt vor, Computer und Tablets in Schulen weiterhin zu benutzen (etwa bei längeren Aufsätzen), handschriftliche Notizen jedoch grundsätzlich vorzuziehen.
📌 Mehr erfahren? → Frontiers in Psychology
🌗 Immer mehr Menschen wollen eine „Mondbestattung“ und werfen damit ethische Fragen rund um die Kommerzialisierung des Mondes auf.
✍️ Die Kurzfassung
Ein NASA-Lander, der menschliche Asche, einschließlich der des Science-Fiction-Autors Arthur C. Clarke, zur Mondoberfläche transportieren sollte, sorgte für Kontroversen und scheiterte letztendlich an Treibstoffproblemen.
Das Unternehmen „Astrobotic“ ermöglicht es zahlenden Kunden, menschliche Überreste für weniger als 500 US-Dollar auf den Mond zu schicken.
Die rechtlichen und ethischen Grenzen im Zusammenhang mit Weltraumaktivitäten, insbesondere privaten Unternehmen, bleiben ungeklärt, während die Raumfahrtbranche sich zunehmend kommerzialisiert.
Der Präsident des Reservates „Navajo Nation“ protestierte gegen Mondbestattungen, da der Erdtrabant für die indigenen Navajo heilig ist und die Nutzung als Friedhof damit „verstörend und inakzeptabel“ sei.
📌 Mehr erfahren? → The Conversation
🧠 Elon Musk’s Neuralink implantiert Gehirn-Chip bei einem Menschen.
✍️ Die Kurzfassung
Elon Musks Start-up „Neuralink“ hat erfolgreich einen drahtlosen Gehirn-Computerchip bei einem Patienten implantiert.
Der Chip namens „Telepathy“ soll in Zukunft Patienten mit Alzheimer oder Demenz helfen – erste Tests zeigen bereits vielversprechende Ergebnisse beim Erkennen sogenannter „Neuronenspitzen“.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Unternehmen grünes Licht für die Studie mit dem Implantat gegeben.
Neuralink entwickelt seit 2016 Gehirnimplantate, um neurologische Erkrankungen zu behandeln – der Konkurrent „Synchron“ hatte bereits 2022 einen Gehirn-Chip bei einem Menschen eingesetzt.
📌 Mehr erfahren? → Spiegel Wissenschaft
👕🔍 Wie Kleidung „smart“ werden soll.
✍️ Die Kurzfassung
Ein Forscherteam aus Singapur und China hat ein innovatives Verfahren zur Herstellung von Fäden für Kleidung mit elektronischen Funktionen, sogenannte „Wearables“, entwickelt.
Das größte Problem beim Einbau von Elektronik in Textilien ist die Bildung von Rissen in den Halbleitern – was durch verschiedene Verbesserungen überwunden wurde.
Die Forscher produzierten eine Mütze aus diesen Fäden, die mittels eines optoelektronischen Sensors Sehbehinderte durch den Verkehr führen kann, indem sie per Vibrationssignal den Zustand der Fußgängerampel übermittelt.
Die Technologie gilt bereits als industriereif und kann vielseitig angewendet werden – etwa in den Armbändern von Smartwatches.
📌 Mehr erfahren? → Nature
😊 Ich hoffe, die heutige Ausgabe hat dir gefallen! Teile diesen Science-Newsletter gerne mit deinen Freunden. Bis nächste Woche. Nerdige Grüße, Anastasia ✌️
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