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Mit diesem Trick überleben Würmer in Tschernobyl, wir haben Mikroplastik in unseren Blutgefäßen & warum Korallen mit Lautsprecher-Beschallung besser wachsen.

Forscher entdecken eine „tote Galaxie“. Warum Geschlechtskrankheiten in der EU gerade zunehmen. Und so sah der älteste Wald der Welt aus!

Das und einiges mehr erwartet dich! Willkommen zu diesem Wochenrückblick. Los gehts!

🪱☢️ Fadenwürmer in Tschernobyl haben einen erstaunlichen Überlebenstrick entwickelt.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Mikroskopische Würmer, die im hoch radioaktiven Umfeld der Sperrzone von Tschernobyl leben, scheinen erstaunlicherweise keine Strahlungsschäden in ihren Genomen davonzutragen.

  2. Forscher der University of New York untersuchten diese widerstandsfähigen Fadenwürmer und vermuten, dass die kleinen Tiere DNA-Reparaturmechanismen besitzen (welche genau ist unklar), die bei der Anpassung an extrem lebensfeindliche Umweltbedingungen helfen.

  3. Die Wissenschaftler wollen nun weitere Untersuchungen anstellen, um bessere Erkenntnisse über DNA-Reparatur zu gewinnen und praktischen Nutzen für die Behandlung von Krebserkrankungen bei Menschen zu finden.

📌 Mehr erfahren? → PNAS

🩸 Wir haben Mikroplastik in unseren Blutgefäßen.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Italienische Forscher untersuchten die entfernten Fettplaques bei Patienten mit verengten Blutgefäßen und fanden heraus, dass mehr als die Hälfte aller verstopften Arterien Mikroplastik enthielt.

  2. Etwa 60 % der 257 untersuchten Patienten hatten messbare Mengen an Polyethylen in ihren Ablagerungen, 12 % zusätzlich Polyvinylchlorid (PVC).

  3. Diese Kunststoffe wurden bereits früher in Blutbahnen nachgewiesen und könnten das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

  4. Patienten mit Mikroplastik in den Ablagerungen hatten auch nach 3 Jahren eine 4,5-mal höhere Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt als jene ohne Mikroplastik.

  5. Die Langzeitstudie betont, dass weitere Forschung nötig ist, um den Zusammenhang zwischen Mikroplastik und Herzkrankheiten etc. zu verstehen.

📌 Mehr erfahren? → The New England Journal Of Medicine

🌑 Forscher entdecken eine „tote Galaxie“.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Vor rund 13 Milliarden Jahren entstand die Galaxie Jades-GS-Z7-01-QU, die bereits 700 Millionen Jahre nach dem Urknall aufhörte, neue Sterne zu bilden.

  2. Dies macht sie zur bisher frühesten bekannten toten Galaxie im Kosmos.

  3. Ein internationales Forscherteam entdeckte die Galaxie mithilfe des Weltraumteleskops „James Webb“ und spekuliert nun, was das plötzliche Ende der Sternenentstehung verursacht haben könnte.

  4. Die Galaxie hat eine geringe Masse von etwa 500 Millionen Sonnenmassen und unterscheidet sich damit von bisher bekannten „ruhigen“ Galaxien im jungen Universum.

  5. Dies eröffnet neue Einblicke in die kosmische Entwicklung und lässt die Vermutung zu, dass Galaxien damals schneller zwischen Sternentstehungsphasen und Ruhephasen wechselten.

📌 Mehr erfahren? → Nature

🐶 Ist es unbedenklich, sich von einem Hund das Gesicht ablecken zu lassen?

✍️ Die Kurzfassung

  1. Viele Hundebesitzer sehen es als Geste der Zuneigung, wenn ihnen ihre Vierbeiner über das Gesicht lecken.

  2. Es wird in der Fachwelt viel darüber diskutiert, ob diese Form des Tierkontakts förderlich für die menschliche Gesundheit sein könnte und sogar gegen bestimmte Bakterienarten hilft (University of California).

  3. Allerdings muss erwähnt werden, dass Hundespeichel zahlreiche Mikroorganismen enthält, die zwar in den meisten Fällen für den Menschen harmlos sind, aber für bestimmte Risikogruppen (z. B. immungeschwächte Personen) eine Gefahr darstellen (Nottingham Trent University).

  4. Es sind seltene, aber dennoch ernsthafte Fälle bekannt, in denen eine lebensbedrohliche Sepsis aufgrund des Kontaktes mit Hundespeichel entstanden ist und Hundebesitzer im Koma landeten.

  5. Grundsätzlich wird jedem Menschen empfohlen, auf eine ausreichende Alltagshygiene zu achten.

📌 Mehr erfahren? → ScienceAlert

🌲 So sah der älteste Wald der Welt aus!

✍️ Die Kurzfassung

  1. Forscher der University of Cambridge entdeckten in Sussex (England) die ältesten bisher bekannten Überreste eines Waldes.

  2. Die Fossilien sind mindestens 386 Millionen Jahre alt und stammen aus der Zeit des mittleren Devon.

  3. Die versteinerten Pflanzen gehören zur Gruppe „Calamophyton“, erinnern optisch an Palmen, sind aber mit Farnen verwandt.

  4. Diese Bäume waren kleiner als ihre heutigen Vertreter und erreichten eine maximale Höhe von vier Metern.

  5. Dieser „erste Wald“ veränderte das Leben auf der Erde grundlegend, indem er die Wechselwirkungen zwischen Wasser und Land, sowie den Wasserkreislauf an sich beeinflusste.

📌 Mehr erfahren? → Journal of the Geological Society

👀 Warum Geschlechtskrankheiten in der EU gerade stark zunehmen.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Die Verbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten hat in der EU seit dem Ende der Pandemie-bedingten Kontaktbeschränkungen stark zugenommen, insbesondere bei jungen Frauen.

  2. Die Tripper-Fälle stiegen im Jahr 2022 um fast die Hälfte auf knapp 71.000, Syphilis um 34 % auf über 35.000 und Chlamydien um 16 % auf über 216.000.

  3. Das „European Centre for Disease Prevention and Control“ (ECDC) warnt vor Gesundheitsproblemen wie chronischen Schmerzen und Unfruchtbarkeit durch unbehandelte Infektionen.

  4. Die Ursachen für den sprunghaften Anstieg werden auf vermehrte Selbsttests zu Hause und risikoreicheres Sexualverhalten zurückgeführt, besonders bei jungen heterosexuellen Personen und jungen Frauen.

  5. Die ECDC-Direktorin Andrea Ammon betont die Notwendigkeit von Test-, Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen sowie individuellem Schutz durch richtige Kondomanwendung und offene Kommunikation über sexuelle Gesundheit.

📌 Mehr erfahren? → ECDC

🪸📢 Warum Korallen mit Lautsprecher-Beschallung besser wachsen.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Forscher haben in einem Feldversuch in der Karibik herausgefunden, dass das Abspielen von Unterwassergeräuschen, welche die Klanglandschaften gesunder Korallenriffe imitieren, die Bereitschaft von Korallenlarven erhöht, sich auf beschädigten Riffen anzusiedeln.

  2. Obwohl Korallen wie Pflanzen aussehen, handelt es sich hierbei um Tiere – sogenannte Nesseltiere.

  3. Für das Experiment wurden an drei Standorten Unterwasserlautsprecher platziert, was zur Folge hatte, dass die Larven positiv auf die simulierten Umgebungsgeräusche reagierten und besser gediehen.

  4. Die Ergebnisse zeigten, dass sich an Riffen mit künstlichen Geräuschen im Vergleich zu geräuschlosen Standorten etwa 1,7-mal mehr Korallenlarven ansiedelten.

  5. Dieser Ansatz könnte eine unkonventionelle Möglichkeit sein, das Wachstum von Korallen in gefährdeten Gebieten zu fördern.

📌 Mehr erfahren? → Royal Society Open Science

😊 Ich hoffe, die heutige Ausgabe hat dir gefallen! Teile diesen Science-Newsletter gerne mit deinen Freunden. Bis nächste Woche. Nerdige Grüße, Anastasia ✌️