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Was Frühaufsteher mit Neandertalern zu tun haben, eine neue Vulkan-Ära auf Island und positive Effekte des Tagträumens.

Lag Stephen Hawking falsch? Das Tier mit dem besten Gedächtnis. Und was 3.000 Jahre alte Tontafeln über unser Erdmagnetfeld verraten.

Das und einiges mehr erwartet dich! Willkommen zu diesem Wochenrückblick. Los gehts!

🧬 Frühaufsteher Dank Neandertaler-Genen.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Forscher der University of California, San Francisco, haben herausgefunden, dass Menschen, die früh aufwachen, möglicherweise Neandertaler- und Denisova-DNA dafür verantwortlich machen können.

  2. Diese genetischen Merkmale könnten durch Anpassungen an kalte und dunkle Umgebungen in West- und Nordeurasien entstanden sein.

  3. Die Studie verglich die Genome von Neandertalern und Denisova-Menschen mit denen von Hunderttausenden modernen Menschen aus der UK Biobank und identifizierte über 1.000 gemeinsame Mutationen.

  4. Menschen mit diesen Mutationen tendierten laut Umfrageergebnissen eher dazu, sich als Frühaufsteher zu beschreiben.

📌 Mehr erfahren? → Genome Biology and Evolution

🤔 Hat sich Stephen Hawking geirrt?

✍️ Die Kurzfassung

  1. Roy Kerr, ein renommierter Mathematiker, widerspricht in einer neuen Arbeit den langjährigen Annahmen von Stephen Hawking und Roger Penrose über Schwarze Löcher und behauptet, dass diese auch anders aussehen könnten als bisher angenommen.

  2. Bisher ging man davon aus, dass im Inneren von Schwarzen Löchern eine Singularität existiert, die zu unendlicher Schwerkraft führt.

  3. Die Idee einer Singularität, die unendliche Dichte, Schwerkraft und Raumkrümmung bedeutet, wurde als Grundlage für die Gültigkeit weiterer Theorien betrachtet.

  4. Kerr widerlegt dies, indem er zeigt, dass Lichtstrahlen innerhalb eines Schwarzen Lochs unendlich lange „weiterlaufen“ können, ohne in einer Singularität zu enden.

  5. Trotzdem ist Kerrs Ergebnis kein Beweis dafür, dass Schwarze Löcher keine Singularitäten haben, und die meisten Experten glauben, dass eine vereinigte Theorie von Relativität und Quantenmechanik notwendig ist, um die Phänomene innerhalb von Schwarzen Löchern zu erklären.

📌 Mehr erfahren? → arXiv

📍Die ältesten menschlichen Siedlungen stammen aus Sibirien.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Forscher haben entdeckt, dass Gruppen von Jägern und Sammlern in der subarktischen Region vor Tausenden von Jahren einige der ersten dauerhaften, befestigten Siedlungen errichteten, lange bevor Menschen in Zentral-Eurasien die Landwirtschaft erlernten.

  2. Die ältesten bekannten Befestigungen, nahe dem Amnya-Fluss in Westsibirien, wurden durch Radiokarbondatierungen auf ein Alter von 8.000 Jahren geschätzt.

  3. Diese archäologischen Stätten zeigen, dass die Bewohner der Westsibirischen Taiga, einer Region mit reichlich vorhandenen Ressourcen, wie Elchen, Rentieren und Fischen, bereits vor so vielen Jahrtausenden eine komplexe Lebensweise führten.

  4. Die Festungen könnten dazu gedient haben, überschüssige Nahrung, insbesondere Fischöl, Fisch und Fleisch, vor Raubüberfällen oder Nachbarn zu schützen.

  5. Diese Entdeckung stellt die traditionelle Vorstellung infrage, dass nur sesshafte Landwirtschaftsgemeinschaften in der Steinzeit dauerhafte, befestigte Siedlungen errichteten.

📌 Mehr erfahren? → Antiquity

🧠 Tagträume könnten positive Auswirkungen auf unser Gehirn haben.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Forscher der Harvard University haben herausgefunden, dass Tagträumerei bei Mäusen eine entscheidende Rolle im Gedächtnis und in ihrer Lernfähigkeit spielen könnte.

  2. Wenn Mäuse in einer nicht stimulierenden Umgebung ruhig über visuelle Reize nachdenken durften, zeigte sich eine „Neuverdrahtung“ ihrer Gehirne, die für die Verfestigung von Erinnerungen vorteilhaft ist.

  3. Die Studie umfasste 13 Mäuse, die wiederholt verschiedenen Bildern ausgesetzt wurden, während die Forscher die neuronale Aktivität in ihren Gehirnen überwachten.

  4. Die Ergebnisse legen nahe, dass Tagträumerei bestimmte neuronale Verbindungen stärkt und die Reaktion auf Reize effizienter macht.

  5. Allerdings warnen Wissenschaftler davor, dass übermäßiges Tagträumen potenziell negative Auswirkungen auf kognitive Funktionen haben könnte.

📌 Mehr erfahren? → Nature

🙉 Welches Tier hat das beste Gedächtnis?

✍️ Die Kurzfassung

  1. Bonobos und Schimpansen zeigen laut einer Studie die Fähigkeit, Bekannte nach über zwei Jahrzehnten ohne Kontakt auf Fotos wiederzuerkennen – was nahelegt, dass sie das wohl beste Gedächtnis im Tierreich haben.

  2. Die Untersuchungen wurde an Tieren durchgeführt, die in Zoos von Artgenossen getrennt wurden, die aus menschlicher Perspektive als Freunde oder Familie gelten würden.

  3. In einem Experiment betraten die Affen freiwillig einen Versuchsraum, wo sie Bilder von bekannten und unbekannten Artgenossen sahen.

  4. Die Bonobos und Schimpansen zeigten deutlich längeres Interesse an Bildern von früheren Gruppenmitgliedern, was darauf hindeutet, dass ihre sozialen Beziehungen ihr Langzeitgedächtnis beeinflussen und sie die Fähigkeit zum Wiedererkennen besitzen.

  5. Trotz anfänglicher Bedenken zeigten die Tiere keine Anzeichen von Stress und reagierten fasziniert auf die Bilder ihrer Freunde.

📌 Mehr erfahren? → PNAS

🌋 Auf Island beginnt eine neue Vulkan-Ära.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Ein spektakulärer Vulkanausbruch auf der Reykjanes-Halbinsel auf Island deutet auf den Beginn eines 300 Jahre dauernden Vulkanzyklus hin.

  2. Hierbei handelt es sich um ein komplexes geologisches Phänomen, bestehend aus 6 Vulkangebieten, die miteinander „schwingen“.

  3. Der Ausbruch begann am 18. Dezember mit einer über vier Kilometer langen Eruptionsspalte, die mehrere Lavafontänen erzeugte.

  4. Die vulkanische Aktivität hat sich vorübergehend beruhigt, aber der Isländische Meteorologische Dienst warnt davor, dass dies kein Anzeichen für ein Nachlassen des Ausbruchs ist.

📌 Mehr erfahren? → Spektrum

🌍 3.000 Jahre alte Tontafeln zeigen starke Schwankungen im Erdmagnetfeld.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Forscher haben durch die Analyse von 3.000 Jahre alten Tontafeln mit den eingravierten Namen alter Könige aus Mesopotamien ungewöhnliche Anomalien im Erdmagnetfeld rekonstruiert.

  2. Die Tafeln, aus archäologischen Stätten im heutigen Irak stammend, enthielten Hinweise auf eine „geomagnetische Anomalie der levantinischen Eisenzeit“ zwischen 1050 und 550 vor Christus.

  3. Das Forscherteam kombinierte Informationen über die Regierungszeiten der Könige mit der magnetischen Signatur eisenoxidhaltiger Mineralien auf den Tafeln, um eine historische Karte der Veränderungen im Erdmagnetfeld zu erstellen.

  4. Die Ergebnisse zeigen, dass das Erdmagnetfeld vor etwa 3.000 Jahren innerhalb kurzer Zeiträume dramatische Veränderungen erfahren hat, was im Allgemeinen dabei helfen könnte, antike Artefakte genauer zu datieren.

📌 Mehr erfahren? → PNAS

😊 Ich hoffe, die heutige Ausgabe hat dir gefallen! Teile diesen Science-Newsletter gerne mit deinen Freunden. Bis nächste Woche. Nerdige Grüße, Anastasia ✌️