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Diese Filme lindern Schmerzen. Neue Details zum Untergang der Titanic. Und deutsche Forscher bauen Solarmodule aus Mondstaub.
Was die neuen EU-Regeln für Chemikalien in Kinderspielzeug bedeuten. Eine „Gehirnreinigung“ für ein besseres Gedächtnis? Und dieses Medikament verwandelt dein Blut in Mückengift.
Das und einiges mehr erwartet dich! Willkommen zu diesem Wochenrückblick. Los gehts!
🌗 Deutsche Forscher bauen Solarmodule aus Mondstaub.
✍️ Die Kurzfassung
Deutsche Forscher der Universität Potsdam haben Solarmodule entwickelt, deren Gewicht zu 99 % aus künstlichem Mondstaub besteht – die Solarzellen könnten praktisch direkt auf dem Mond aus echtem Mondstaub hergestellt werden.
Diese Technologie soll dabei helfen, künftige Mondbasen kostengünstig und zuverlässig mit Energie zu versorgen.
Der Mondstaub wird mithilfe von Sonnenlicht in einem Ofen geschmolzen und zu „Mondglas“ verarbeitet, was jedoch wegen der geringeren Mondgravitation noch technische Herausforderungen birgt.
Obwohl der Wirkungsgrad der Module derzeit nur bei etwa 10 % liegt, ist ihre Leistung pro Gramm Transportgewicht deutlich höher als bei bisherigen Solarzellen im All.
Langfristig könnten die Module effizienter werden, doch selbst mit der aktuellen Leistung wären sie durch die massive Gewichtsersparnis eine wirtschaftlich attraktive Lösung.
📌 Mehr erfahren? → Device
🧪 Was die neuen EU-Regeln für Chemikalien in Kinderspielzeug bedeuten.
✍️ Die Kurzfassung
Glitzernde Einhörner oder ferngesteuerte Roboter: Die EU hat sich auf strengere Sicherheitsregeln für Spielzeug geeinigt, um Kinder besser vor schädlichen Chemikalien zu schützen.
Künftig sollen auch hormonstörende Stoffe (sog. endokrine Disruptoren), sowie PFAS („Ewigkeitschemikalien“) und andere gesundheitsschädliche Chemikalien, die insbesondere das Nerven-, Atem- oder Immunsystem schädigen können, verboten werden.
Ein digitaler Produktpass mit Sicherheitsinformationen soll für mehr Transparenz sorgen und über einen QR-Code abrufbar sein.
Auch Onlineverkäufer und Marktplätze mit Dritthändlern werden stärker verpflichtet, nur sicheres Spielzeug mit vollständigen Angaben anzubieten.
Die neuen Regeln sollen ab 2029 gelten, nach einem Übergangszeitraum von viereinhalb Jahren.
📌 Mehr erfahren? → Spiegel Wissenschaft
🦕 Diese schottische Insel war einst eine „Dinosaurier-Promenade“.
✍️ Die Kurzfassung
Auf der schottischen Isle of Skye wurden über 130 fossile Dinosaurier-Fußabdrücke entdeckt, die etwa 170 bis 166 Millionen Jahre alt sind, wie britische Forscher berichten.
Die Spuren stammen von pflanzenfressenden Sauropoden und fleischfressenden Theropoden, die sich „gemächlich“ durch subtropische Süßwasserlagunen bewegten, umgeben von warmen flachen Meeren.
Die Abstände der Abdrücke zeigen, dass die Dinosaurier nicht in Eile waren und „Ruhe genossen“.
Fossilien aus der mittleren Jurazeit sind selten, da diese Epoche durch starke geologische Umwälzungen geprägt gewesen ist – doch es war auch eine Zeit großer Artenvielfalt unter den Dinosauriern.
Die neuen Funde deuten darauf hin, dass das heutige Schottland damals ein vielfältiger Lebensraum war, in dem zahlreiche Dinosaurierarten zusammenlebten.
📌 Mehr erfahren? → PLOS One
📺 Diese Filme lindern Schmerzen.
✍️ Die Kurzfassung
Eine neue Studie von österreichischen, deutschen und britischen Forschern kam zu dem Ergebnis, dass das Anschauen von Naturfilmen Schmerzen messbar lindern kann – sowohl subjektiv als auch objektiv.
In einem Experiment mit 49 Teilnehmern senkten Naturvideos im Vergleich zu Stadt- oder Innenraumszenen das Schmerzempfinden der Probanden deutlich.
Hirnscans zeigten, dass die für Schmerzverarbeitung zuständigen Hirnareale während des Betrachtens von Naturinhalten weniger aktiv waren.
Die Naturvideos beeinflussten vor allem die frühen, körperbezogenen Schmerzsignale – unabhängig von Emotionen oder Erwartungen.
Diese Erkenntnisse eröffnen neue Möglichkeiten für naturbasierte Schmerztherapien, selbst für Menschen, die nicht physisch in die Natur gehen können.
📌 Mehr erfahren? → Nature Communications
🌊 Neue Details zum Untergang der Titanic.
✍️ Die Kurzfassung
Ein hochauflösender 3D-Scan des Titanic-Wracks (bestehend aus 700.000 Bildern) hat neue Details zum Untergang des Schiffs offenbart – der Luxusdampfer sank 1912 nach der Kollision mit einem Eisberg und die Überreste befinden sich heute in 4.000 Metern Tiefe auf dem Grund des Nordatlantiks.
Die Analyse zeigt, dass Ingenieure bis zuletzt versuchten, Strom und Licht an Bord aufrechtzuerhalten, um die Evakuierung zu erleichtern.
Ein offenes Ventil im Wrack deutet auf laufenden Dampfdruck im System hin, was bedeutet, dass weiterhin Kohle in die Kessel geschaufelt wurde, obwohl das Schiff bereits sank – eine Heldentat, die vielen Passagieren das Leben gerettet hat.
Ein zertrümmertes Bullauge und andere Details stützen Augenzeugenberichte, dass Eis bei der Kollision in Passagierkabinen eindrang.
Eine neue Computersimulation legt nahe, dass sich die beim Aufprall entstandenen Schäden über so weite Bereiche des Rumpfes verteilten, dass selbst kleine Risse von der Größe eines A4-Blattes bereits verheerende Auswirkungen auf das gesamte Schiff hatten – etwa 1.500 Menschen starben bei dieser Katastrophe.
📌 Mehr erfahren? → BBC
🩸🦟 Dieses Medikament verwandelt dein Blut in Mückengift.
✍️ Die Kurzfassung
Forscher der Liverpool School of Tropical Medicine haben herausgefunden, dass das Medikament Nitisinon, das eigentlich bei seltenen genetischen Erkrankungen eingesetzt wird, für Mücken tödlich ist, wenn sie damit versetztes menschliches Blut trinken.
In einer Studie starben Mücken innerhalb von 12 Stunden, nachdem sie Blut von Personen getrunken hatten, die Nitisinon einnahmen – das Medikament wirkt schnell und bleibt lange im Blut.
Bisher wurde der Arzneistoff „Ivermectin“ u. a. zur Mückenbekämpfung verwendet – allerdings ist dieser auch tödlich für andere Insekten.
Da Nitisinon das Nervensystem nicht angreift, ist es weniger schädlich für andere Insekten und birgt geringere ökologische Risiken – allerdings sind die langfristigen Auswirkungen noch unklar.
Die Methode befindet sich noch im frühen Forschungsstadium, bietet aber vielversprechende Ansätze zur Bekämpfung von Malaria und anderen durch Stechmücken übertragbare Krankheiten.
📌 Mehr erfahren? → Science Translational Medicine
🧠 Eine „Gehirnreinigung“ für ein besseres Gedächtnis?
✍️ Die Kurzfassung
Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit des Gehirns ab, Abfallstoffe („Zellmüll“) effektiv zu beseitigen, was die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.
US-Forscher haben bei älteren Mäusen die sogenannten meningealen Lymphgefäße – die „Reinigungsanlagen“ des Gehirns – durch eine gezielte Proteintherapie gestärkt.
Die Behandlung senkte außerdem den Spiegel des Entzündungsmarkers Interleukin 6, was auf eine Entlastung des Immunsystems schließen lässt.
Die Studie liefert wichtige Hinweise darauf, wie eine verbesserte „Müllentsorgung“ im Gehirn altersbedingtem kognitivem Abbau und Krankheiten wie Alzheimer entgegenwirken könnte.
📌 Mehr erfahren? → Cell
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