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So viele UFO-Sichtungen in Deutschland wie noch nie! Ein Glas Milch pro Tag senkt dein Darmkrebs-Risiko um 14 %. Und dieses Neandertaler-Gen beeinflusst die Form deiner Schneidezähne.
Dafür wollen Forscher genetisch veränderte Mücken einsetzen. Mathematiker entdecken eine neue theoretische Teilchenart. Und wie Bleiverschmutzung im Römischen Reich den IQ in Europa senkte.
Das und einiges mehr erwartet dich! Willkommen zu diesem Wochenrückblick. Los gehts!
🛸 So viele UFO-Sichtungen in Deutschland wie noch nie!
✍️ Die Kurzfassung
Die private UFO-Meldestelle CENAP (Centrales Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene) in Hessen verzeichnete 2024 mit 1084 Meldungen einen Rekord an gemeldeten Sichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, was weit über dem Durchschnitt von 600 bis 800 Meldungen pro Jahr liegt.
Die meisten der Sichtungen konnten auf erklärbare Phänomene wie Starlink-Satelliten, Planeten wie Venus und Jupiter, oder andere Lichtquellen wie LED-Ballons und Drohnen zurückgeführt werden.
Besonders Starlink-Satelliten, die durch ihre auffällige Lichterketten-Formation kurz nach dem Start Verwirrung stiften, tragen wesentlich zur hohen Zahl der Meldungen bei, so CENAP.
Soziale Netzwerke und auch die zunehmende Nutzung von Smartphones für Foto- und Videoaufnahmen sorgen für eine rasche Verbreitung von „UFO-Material“ – die Einsendungen bei CENAP stammen aus allen Alters- und Berufsgruppen.
Das ehrenamtlich arbeitende CENAP-Team analysiert UFO-Meldungen wissenschaftlich und systematisch, etwa durch Abgleich mit astronomischen und flugtechnischen Daten, um rationale Erklärungen zu finden – bisher ohne Hinweis auf außerirdische Raumschiffe.
📌 Mehr erfahren? → Spiegel Wissenschaft
🧠 Wie Bleiverschmutzung im Römischen Reich den IQ in Europa senkte.
✍️ Die Kurzfassung
Zur Zeit des Römischen Reiches führte intensiver Bergbau zu einer erheblichen Bleibelastung in der Atmosphäre, die möglicherweise den durchschnittlichen IQ der europäischen Bevölkerung um 2 bis 3 Punkte senkte, so ein internationales Wissenschaftler-Team.
Die Forschung basiert auf der Analyse von Eisbohrkernen aus der Arktis, die zeigen, dass während der Pax Romana fast 500.000 Tonnen Blei in die Luft gelangten.
Im Zuge des Silberbergbaus, bei dem das bleireiche Mineral „Galenit“ (Bleiglanz) eingeschmolzen wurde, um daraus Silber zu gewinnen, gelangte Blei in die Atmosphäre – für jede Unze gewonnenen Silbers wurden dabei Tausende Unzen Blei frei.
Frühere Studien deuten darauf hin, dass bereits ein Bleigehalt von 3,5 Mikrogramm pro Deziliter im Blut von Kindern mit verminderter Intelligenz und Lernschwierigkeiten im späteren Leben in Verbindung steht.
Neben der Luftbelastung trug im Römischen Reich auch bleiverseuchtes Trinkwasser durch bleihaltige Wasserrohre zu gesundheitlichen Schäden wie Unfruchtbarkeit, Krebs und Gedächtnisproblemen bei.
Die Forscher vermuten zudem, dass die hohe Bleibelastung das Immunsystem schwächte und möglicherweise die Antoninische Pest (Variante der Pockenkrankheit) „mitverursachte“, die Millionen Menschen das Leben kostete – die erste Krankheitswelle erfolgte im 2. Jhd. n. Chr., als die Bleibelastung ihren Höhepunkt erreichte.
📌 Mehr erfahren? → PNAS
🥛 Ein Glas Milch pro Tag senkt dein Darmkrebs-Risiko um 14 Prozent.
✍️ Die Kurzfassung
Eine internationale Studie mit über 500.000 Frauen zeigt, dass der tägliche Konsum von 200 Gramm Milch das Risiko für Darmkrebs um bis zu 14 % senken könnte, wobei dies vor allem dem hohen Kalziumgehalt zugeschrieben wird.
Milch und andere kalziumreiche Lebensmittel wie Joghurt erwiesen sich in der Analyse als besonders schützend für den Darm, während Alkohol und rotes sowie verarbeitetes Fleisch (Wurst, Fleisch-Aufstriche etc.) das Risiko erhöhten.
Der Konsum von zwei alkoholischen Getränken täglich war mit einer Risikoerhöhung von 15 % verbunden, während 30 Gramm verarbeitetes oder rotes Fleisch pro Tag das Risiko um 8 % steigerten.
Obwohl die Ergebnisse vielversprechend sind, weisen die Forscher darauf hin, dass weitere Studien nötig sind, um die Schutzwirkung von Kalzium zweifelsfrei zu bestätigen.
Wissenschaftler schätzen, dass bis zu 50 % aller Darmkrebsfälle durch einen gesunden Lebensstil und eine angepasste Ernährung verhindert werden könnten.
📌 Mehr erfahren? → Nature Communications
🦟 Dafür wollen Forscher genetisch veränderte Mücken einsetzen!
✍️ Die Kurzfassung
Australische Wissenschaftler haben männliche Insekten genetisch so verändert, dass ihre Samenflüssigkeit toxisch wird und sie bei der Paarung ein Gift übertragen, welches die Lebenserwartung der Weibchen um 40-60 % reduziert.
Ziel dieses umstrittenen Eingriffs ist es, die Anzahl der für Menschen gefährlichen Gelbfiebermücken zu dezimieren, ohne dabei umweltschädliche Insektizide einzusetzen – laut Modellrechnungen könnten krankheitsübertragende Mückenstiche so um 60 % reduziert werden.
Erste Tests mit Taufliegen zeigten, dass die Methode erfolgreich funktioniert, jedoch gilt die Umsetzung bei Zielarten wie der Gelbfiebermücke als komplexer – das Gift muss spezifisch wirken, ohne die Männchen zu schädigen.
Da die Weibchen schnell sterben, verbreiten sich die neuen Gene nicht innerhalb der Population, was einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Gentechnik-Ansätzen darstellt.
Die Gefahr für andere Arten, die genmanipulierte Mückenmännchen fressen, wird als gering eingeschätzt, da das Gift im Verdauungstrakt weitgehend unwirksam bleibt, so die Forscher.
📌 Mehr erfahren? → Nature Communications
🚬 Eine einzige Zigarette verkürzt dein Leben um 20 Minuten.
✍️ Die Kurzfassung
Laut einer neuen Studie des University College London (UCL) verkürzt jede gerauchte Zigarette die Lebenserwartung eines Menschen im Durchschnitt um 20 Minuten – ein Wert, der aktualisierte Daten berücksichtigt.
Diese vereinfachte Berechnung soll Raucher dazu motivieren aufzuhören, da das Rauchen das Risiko für Krankheiten wie Lungenkrebs, Hirnschäden und andere schwere gesundheitliche Folgen drastisch erhöht.
Die Forscher betonen, dass der schädliche Effekt kumulativ (sich anhäufend) ist – je früher man aufhört, desto länger und gesünder lebt man; sogar ein wöchentlicher Verzicht auf Zigaretten kann spürbare Vorteile bringen.
In Großbritannien reduziert Rauchen die Lebenserwartung im Schnitt um 10 Jahre bei Männern und 11 Jahre bei Frauen – es bleibt die führende vermeidbare Todesursache.
Um die gesundheitlichen Risiken bestmöglich auszuschließen, ist ein dauerhafter Rauchstopp notwendig – unabhängig vom Alter oder der Dauer des bisherigen Rauchens, so die Forscher.
📌 Mehr erfahren? → Addiction
🧬 Dieses Neandertaler-Gen beeinflusst die Form deiner Schneidezähne.
✍️ Die Kurzfassung
Eine internationale Studie identifizierte 18 Genregionen, die die Form und Größe unserer Zähne beeinflussen, darunter das Gen „HS3ST3A1“, das möglicherweise von Neandertalern stammt und bei Europäern mit dünneren Schneidezähnen gefunden wurde.
Die Forscher verglichen genetische Daten mit Zahnmessungen von 882 Personen unterschiedlicher Abstammung (europäisch, amerikanisch-indigen, afrikanisch) und untersuchten die Auswirkungen der Gene auf das Zahnwachstum bei Mäusen.
Es wurden auch andere Genverbindungen entdeckt: darunter EDAR, das Zahnkronen bei ostasiatischen und amerikanisch-indigenen Gruppen beeinflusst; und PITX2, das Größe und Form von Backenzähnen sowie den Kiefer bestimmt.
Die Forschung zeigt, wie sich Zähne über die Jahrtausende durch genetische und umweltbedingte Einflüsse entwickelt haben, wobei moderne Menschen deutlich kleinere Zähne als ihre Vorfahren besitzen.
Langfristig könnten solche Erkenntnisse helfen, genetische Tests und Therapien für Zahnprobleme zu entwickeln, die auf genetischen Anomalien basieren.
📌 Mehr erfahren? → Current Biology
⚛️ Mathematiker entdecken eine neue theoretische Teilchenart.
✍️ Die Kurzfassung
Bisher wurden Partikel in der Quantenmechanik in Fermionen und Bosonen unterteilt, doch ein deutscher und ein US-amerikanischer Wissenschaftler schlagen vor, dass eine dritte Art von Teilchen – sogenannte Parapartikel – existieren könnte.
Zwei Fermionen (wie Elektronen und Quarks) können in einem System niemals denselben Quantenzustand einnehmen und haben deshalb niemals dieselben physikalischen Eigenschaften, was die Struktur des Periodensystems bestimmt, während Bosonen (wie Photonen und Gluonen) Kräfte vermitteln und sich gegenseitig durchdringen bzw. überlagern können.
In zweidimensionalen Systemen gibt es bereits sogenannte Anyonen, die sich nicht strikt wie Fermionen oder Bosonen verhalten – aber diese Eigenschaften lassen sich bisher nicht auf unseren dreidimensionalen Raum übertragen.
Forscher haben jedoch eine neue mathematische Methode entwickelt, die zeigt, dass kollektive Phänomene in Materialien zu Teilchen führen könnten, die wie Anyonen in drei Dimensionen wirken.
Obwohl diese Theorie experimentell noch nicht nachgewiesen werden kann, zeigt sie, dass es möglich ist, über Fermionen und Bosonen hinauszugehen und die Tür für neue Entdeckungen offenzuhalten.
📌 Mehr erfahren? → Nature
Ich hoffe, die heutige Ausgabe hat dir gefallen! Teile diesen Science-Newsletter gerne mit deinen Freunden. Bis nächste Woche. Nerdige Grüße, Anastasia ✌️
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