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„Jedi-Ratten“ können Materie aus der Ferne bewegen. Wie nur ein Gramm Salz Millionen von Todesfällen verhindern könnte. Und warum schmeckt der letzte Schluck Kaffee aus der Kanne eigentlich so sch****?
Tausende schwarze Kugeln wurden an die Strände Australiens gespült. Warum Google in Zukunft Kernkraft für seine KI-Technologie nutzen will. Und was Deodorants mit Smog und Luftverschmutzung zu tun haben.
Das und einiges mehr erwartet dich! Willkommen zu diesem Wochenrückblick. Los gehts!
☕️🤢 Warum schmeckt der letzte Schluck Kaffee aus der Kanne so sch****? Und was kann man dagegen tun?
✍️ Die Kurzfassung
Kaffee, der etwas länger gestanden hat (auch „Konferenzkaffee“ genannt), schmeckt oft schrecklich, weil chemische Reaktionen die Aromen im Kaffee mit der Zeit verändern, wie eine deutsche Forschergruppe nun nachweisen konnte.
Melanoidine, die beim Rösten entstehen, binden geschmackvolle Schlüsselaromen wie Furfurylmercaptan und 2,3-Diethyl-5-methylpyrazin, wodurch diese kaum noch wahrnehmbar sind.
Andere Stoffe wie Aldehyde reagieren mit phenolischen Verbindungen und hinterlassen bittere Noten.
Furanone, die für die Karamellnote sorgen, bleiben jedoch länger erhalten, was erklärt, warum abgestandener Kaffee süßlich schmecken kann.
Die Lösung: Eine hellere Röstung kann den Aromaverfall verlangsamen und dafür sorgen, dass der Kaffee länger genießbar bleibt.
📌 Mehr erfahren? → Journal of Agricultural and Food Chemistry
💨 Deodorants verursachen eine Smog-ähnliche Luftverschmutzung.
✍️ Die Kurzfassung
Eine neue Studie aus der Schweiz zeigt, dass Deos und Parfums Luftverschmutzungen verursachen können, die städtischem Smog ähneln.
Die Forscher konnten in Innenräumen mehr als 200 verschiedene flüchtige organische Verbindungen in hoher Konzentration nachweisen.
Diese Verbindungen können mit Ozon reagieren und ultrafeine Partikel bilden, die tief in die Lunge eindringen.
Obwohl die genauen gesundheitlichen Auswirkungen noch nicht vollständig verstanden sind, wird vermutet, dass diese Partikel potenziell schädlich sein könnten.
Wissenschaftler raten, die Nutzung solcher Produkte zu reduzieren oder auf natürlichere Alternativen umzusteigen.
📌 Mehr erfahren? → Environmental Science & Technology Letters
🧂 Wie nur ein Gramm Salz Millionen von Todesfällen verhindern könnte.
✍️ Die Kurzfassung
Eine chinesische Studie kam zu dem Schluss, dass die Reduzierung des täglichen Salzkonsums um nur ein Gramm pro Person in China bis 2030 rund 9 Millionen Schlaganfälle und Herzinfarkte verhindern könnte, wovon 4 Millionen tödlich wären.
Zu hoher Salzkonsum kann nachweislich die Blutgefäße schädigen und den Blutdruck erhöhen.
Der durchschnittliche Salzkonsum in China liegt bei 11 Gramm pro Tag und pro Person – weit über den 5 Gramm, die von der WHO empfohlen werden.
Die Forscher schätzen, dass eine weitere Senkung um 3,2 Gramm pro Tag sogar doppelt so viele Todesfälle verhindern könnte.
Allerdings müsste die Reduktion über mehrere Jahre hinweg konstant gehalten werden, um den gewünschten Effekt auf den Blutdruck zu erzielen.
📌 Mehr erfahren? → BMJ Nutrition, Prevention & Health
☢️ Warum Google in Zukunft Kernkraft für seine KI-Technologie nutzen will.
✍️ Die Kurzfassung
Google hat eine Vereinbarung getroffen, Energie aus kleinen, modularen Kernreaktoren des Unternehmens „Kairos Power“ zu beziehen, um seine KI-Technologie zu betreiben.
Dieser Schritt erfolgt inmitten eines zunehmenden Bedarfs an sauberer und zuverlässiger Energie für Rechenzentren, der durch den Aufschwung von künstlicher Intelligenz verstärkt wird.
Die angestrebten Reaktoren könnten bis Ende des Jahrzehnts in Betrieb gehen und bis 2035 zusammen 500 Megawatt erzeugen.
Trotz der noch frühen Entwicklungsphase dieser Reaktortechnologie und fehlender behördlicher Genehmigungen hofft Google, dass die Investitionen langfristig globalen Nutzen bringen.
Kernenergie wird dabei als stabilere Energiequelle im Vergleich zu Wind und Sonne gesehen, birgt jedoch Risiken wie die Entsorgung radioaktiver Abfälle, hohe Kosten und mögliche Unfälle.
📌 Mehr erfahren? → ScienceAlert
💤 Können Gewichtsdecken die Schlafqualität wirklich verbessern?
✍️ Die Kurzfassung
Eine australische Studie bestätigt, dass schwere Decken die Schlafqualität verbessern und Schlaflosigkeit reduzieren können, indem sie das Gefühl eines „warmen Umarmens“ vermitteln.
Das hat laut Forschern drei Vorteile: Sie heben die Stimmung, verringern den Bedarf an Schlafmitteln und verbessern den Schlaf.
Die Ergebnisse sind stark genug, dass Gesundheitsfachkräfte den Einsatz von Gewichtsdecken offiziell empfehlen könnten.
Bei Erwachsenen zeigten Gewichtsdecken positive Effekte auf die Schlafqualität, während die Ergebnisse bei Kindern mit ADHS oder Autismus gemischter waren.
Die Studie zielt darauf ab, klinische Richtlinien und Standards für den Einsatz und das Design von Gewichtsdecken zu entwickeln, die bislang fehlen.
📌 Mehr erfahren? → American Journal of Occupational Therapy
🐀 „Jedi-Ratten“ können Materie aus der Ferne bewegen.
✍️ Die Kurzfassung
US-Forscher vermuten, dass sogenannte „Ultraschallvokalisationen“ (USVs) von Ratten und Mäusen dazu genutzt werden, Partikel in der Luft zu bewegen und dadurch ihren Geruchssinn zu verbessern.
Diese Hypothese, die von einem Psychologen und einer Neurowissenschaftlerin vorgeschlagen wurde, basiert darauf, dass diese Tiere nach einer USV häufig in der Luft schnuppern.
Ultraschallvibrationen, die zu hoch für das menschliche Gehör und für uns daher ohne Hilfsmittel nicht wahrnehmbar sind, könnten Moleküle anziehen und verdichten, wodurch es Ratten und Mäusen erleichtert wird, Pheromone und andere chemische Signale wahrzunehmen.
Dieses Phänomen, das als Agglomeration bekannt ist, könnte helfen, Geruchsstoffe gezielt im vomeronasalen Organ der Tiere zu konzentrieren.
Wenn diese Theorie bestätigt wird, könnte das unser Verständnis über das Verhalten und die sensorische Evolution von Tieren erweitern und sogar Anwendungen in der menschlichen Gesundheit inspirieren.
📌 Mehr erfahren? → Neuroscience & Biobehavioral Reviews
⚫️ Tausende schwarze Kugeln wurden an die Strände Australiens gespült.
✍️ Die Kurzfassung
An den Stränden Sydneys wurden tausende schwarze Kugeln entdeckt, was zunächst für große Verunsicherung sorgte.
Analysen ergaben, dass die Kugeln aus Teer bestehen – Forscher vermuten, dass die Objekte entweder von einer bisher unbekannten Ölpest oder aus einer Kläranlage stammen könnten, da sie kohlenwasserstoffbasierte und fetthaltige Substanzen enthalten.
Die Behörden hatten die betroffenen Strände vorsorglich gesperrt, inzwischen jedoch wieder freigegeben.
Wissenschaftler untersuchen noch, ob die Kugeln die Fettsäuren im Ozean aufnahmen, was auf Abwasser schließen lassen könnte.
Weitere Testergebnisse werden erwartet, doch es ist unklar, ob der exakte Ursprung der Kugeln endgültig geklärt werden kann.
📌 Mehr erfahren? → Spiegel Wissenschaft
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