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Warum Namibia über 700 Wildtiere töten lässt. Forscher finden Kokain in Gehirnen aus dem 17. Jahrhundert und müssen unsere Geschichte neu schreiben. Und je größer du bist, desto höher ist dein Krebs-Risiko.

Warum Essen im Weltraum fade schmeckt. Antidepressiva gelangen in Gewässer und haben gravierende Auswirkungen auf Fische. Und wie Ärzte mit „Telechirurgie“ auch aus einer Entfernung von tausenden Kilometern erfolgreich operieren können.

Das und einiges mehr erwartet dich! Willkommen zu diesem Wochenrückblick. Los gehts!

🐘❌ Warum Namibia über 700 Wildtiere töten lässt.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Namibia leidet unter einer schweren Dürre, die die Regierung dazu veranlasst hat, die Tötung von u. a. 30 Nilpferden, 60 Büffeln, 50 Impalas, 100 Streifengnus, 300 Zebras und 83 Elefanten zu genehmigen, um die Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen.

  2. Das Fleisch der getöteten Tiere soll an bedürftige Menschen des afrikanischen Landes verteilt werden.

  3. Die Maßnahme wird als notwendig angesehen, um die natürlichen Ressourcen des Landes zum Wohl der Bevölkerung zu nutzen.

  4. Die Dürre hat bereits zu einer Verschärfung der Hungerkrise geführt, die etwa die Hälfte der Bevölkerung betrifft.

  5. Zusätzlich soll die Reduzierung der Elefantenpopulation Konflikte zwischen Menschen und Tieren verringern.

📌 Mehr erfahren? → Spiegel Wissenschaft

👤 Je größer du bist, desto höher ist dein Krebsrisiko!

✍️ Die Kurzfassung

  1. Größere Menschen haben ein höheres Risiko, an Krebs zu erkranken, da sie mehr Zellen im Körper besitzen, was zu mehr Zellteilungen und damit zu einem höheren Risiko für genetische Schäden führen kann.

  2. Eine britische Studie (nur mit Frauen) kam zu dem Schluss, dass das Krebsrisiko für jede 10 cm zusätzliche Körpergröße um etwa 16 % steigt – dieser Anstieg ist jedoch relativ gering, so die Forscher.

  3. Ein weiterer möglicher Grund könnte ein Hormon namens IGF-1 sein, das das Zellwachstum fördert und möglicherweise auch das Krebsrisiko steigen lässt.

  4. Es ist wahrscheinlich, dass sowohl die erhöhte Zellzahl als auch das Hormon IGF-1 eine Rolle spielen, jedoch bleibt weitere Forschung notwendig.

  5. Trotz eines erhöhten Risikos können Lebensstiländerungen wie eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen und Alkohol das Krebsrisiko deutlich stärker senken als es durch die Körpergröße erhöht wird.

📌 Mehr erfahren? → The Lancet Oncology

🚀🍕 Warum Essen im Weltraum fade schmeckt.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Astronauten erleben oft, dass Essen im Weltraum fade schmeckt bzw. auffallend geschmacklos ist, was ihre Nahrungsaufnahme beeinträchtigen kann.

  2. Eine neue Studie von australischen und niederländischen Forschern legt nahe, dass dies weniger an der Schwerelosigkeit und den damit verbundenen Flüssigkeitsverschiebungen liegt, sondern eher an der Isolation und dem damit verbundenen Unbehagen der Astronauten.

  3. Forscher nutzten Virtual Reality, um eine extreme Umgebung wie die ISS zu simulieren und stellten unter anderem fest, dass einige Gerüche sogar intensiver wahrgenommen wurden – besonders die Gerüche von Vanille und Mandeln erschienen stärker.

  4. Diese Erkenntnisse könnten helfen, speziell angepasste Lebensmittel für Astronauten und Menschen in isolierten Situationen auf der Erde zu entwickeln.

📌 Mehr erfahren? → Food Science + Technology

💊🐟 Antidepressiva gelangen in Gewässer und haben gravierende Auswirkungen auf Fische.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Antidepressiva gelangen nach der Einnahme durch den Menschen über Urin in die Abwässer und damit in die Umwelt, wo sie Lebewesen beeinflussen können.

  2. In einer Studie fanden australische und italienische Forscher heraus, dass selbst geringe Mengen dieser Medikamente über längere Zeit manche männlichen Fischarten schädigen, indem sie ihre Fortpflanzung und ihr Verhalten beeinträchtigen.

  3. Männliche Fische zeigten schlechtere Körperkonditionen, vergrößerte Fortpflanzungsorgane und eine geringere Spermienbeweglichkeit.

  4. Zudem wurden sie in ihrem Verhalten weniger agil, was ihr Überleben in der Wildnis gefährden könnte.

  5. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Auswirkungen von Arzneimittelrückständen in Gewässern genauer zu untersuchen und Maßnahmen zum Schutz der Ökosysteme zu entwickeln.

📌 Mehr erfahren? → Journal of Animal Ecology

🩹 Wie Ärzte mit „Telechirurgie“ auch aus einer Entfernung von tausenden Kilometern erfolgreich operieren können.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Forscher aus Zürich haben ein Schwein in Hongkong aus 9.300 Kilometern Entfernung mittels einer magnetisch gesteuerten Endoskopie operiert.

  2. Diese Methode könnte das ferngesteuerte Operieren vereinfachen, da sie ohne komplexe Roboterarme auskommt.

  3. Bei der Operation konnte der Chirurg das Endoskop mithilfe eines Joysticks präzise steuern, um Gewebeproben zu entnehmen – die zeitliche Verzögerung betrug nur etwa 0,3 Sekunden.

  4. Die Technik hat Potenzial für zukünftige minimalinvasive Eingriffe am Menschen, insbesondere in abgelegenen Gebieten.

  5. Trotz früherer Erfolge, wie der ersten transatlantischen Operation 2001, ist die Telechirurgie noch nicht weit verbreitet.

📌 Mehr erfahren? → ETH Zürich

🔥🌲 Kanada stößt mehr CO₂ durch Waldbrände als durch fossile Brennstoffe aus.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Waldbrände in Kanada setzten im Jahr 2023 fast 3 Mrd. Tonnen CO₂-Emissionen frei – erheblich mehr als die Verbrennung von fossilen Energieträgern in dem Land, so eine internationale Studie.

  2. Während der Hochphase der Brände breiteten sich Ruß und Asche bis nach New York und sogar bis nach Deutschland aus.

  3. Die verbrannte Fläche war 7-mal größer als der Durchschnitt der letzten 40 Jahre (über 15 Mio. Hektar), was auf den Klimawandel zurückgeführt wird, da sich Kanada doppelt so schnell erwärmt wie der globale Durchschnitt.

  4. Die Emissionen der Brände waren so hoch, dass sie weltweit den viertgrößten Beitrag nach fossilen Quellen darstellten, vergleichbar mit Indiens jährlichen CO₂-Emissionen.

  5. Forscher warnen, dass Wälder für aktiven Klimaschutz wichtig sind, da sie CO₂ speichern und als natürliche Kohlenstoffsenken gelten.

📌 Mehr erfahren? → Nature

🧠 Forscher finden Kokain in Gehirnen aus dem 17. Jahrhundert und müssen unsere Geschichte neu schreiben.

✍️ Die Kurzfassung

  1. In einer 400 Jahre alten Krypta in Mailand (Italien) wurden zwei mumifizierte menschliche Gehirne gefunden, die Spuren von Kokain enthalten.

  2. Diese Entdeckung ist bemerkenswert, da die psychoaktiven Verbindungen der Coca-Pflanze erst zwei Jahrhunderte später isoliert wurden.

  3. Die Analyse ergab, dass die Kokainmoleküle möglicherweise durch das Kauen von Coca-Blättern oder durch Tee ins Gehirn gelangt sind.

  4. Diese Funde legen nahe, dass der Handel mit Coca zwischen Südamerika und Europa bereits im 17. Jahrhundert stattfand, was zuvor nicht nachgewiesen werden konnte.

📌 Mehr erfahren? → Journal of Archaeological Science

Ich hoffe, die heutige Ausgabe hat dir gefallen! Teile diesen Science-Newsletter gerne mit deinen Freunden. Bis nächste Woche. Nerdige Grüße, Anastasia ✌️