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Machen Dating-Apps junge Menschen beziehungsunfähig? In diesem Moment wird ein „Baby-Stern“ geboren. Und Süßwasserpilze, die Plastik fressen.
Dieses Moos könnte den Mars in ein grünes Paradies verwandeln. Der größte Kernfusionsreaktor der Welt ist (nicht) fertig?! Und eine neuentdeckte Dinosaurierart in England.
Das und einiges mehr erwartet dich! Willkommen zu diesem Wochenrückblick. Los gehts!
⭐️ In diesem Moment wird ein „Baby-Stern“ geboren.
✍️ Die Kurzfassung
Astronomen haben mit dem James Webb Space Telescope (JWST) ein beeindruckendes Bild eines erst 100.000 Jahre alten Protosterns namens L1527 aufgenommen, der sich noch in der molekularen Wolke befindet, die ihn hervorgebracht hat.
Das Teleskop kann durch dichten Staub und Gas sehen und so die frühesten Stadien der Sternentstehung enthüllen.
Der Protostern wächst, indem er Masse aus der ihn umgebenden protoplanetaren Scheibe ansammelt, die als dunkle horizontale Linie im Bild sichtbar ist.
Die energiereichen Ausflüsse des Protosterns erzeugen spektakuläre, sanduhrförmige Jets und Schockwellen in der Umgebung.
Während die JWST-Beobachtungen voranschreiten, hoffen Wissenschaftler, mehr über die Prozesse der Sternentstehung, einschließlich der Rolle von Magnetfeldern und der Entstehung von Doppelsternen, zu erfahren.
📌 Mehr erfahren? → Universe Today
🔬 Diese Süßwasserpilze fressen Plastik.
✍️ Die Kurzfassung
Ein Forscherteam der Universität Potsdam und des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei hat vier Stämme von Süßwasserpilzen identifiziert, die Kunststoffe wie Polyurethan, Polyethylen und Reifengummi effizient abbauen können.
Diese Pilze benötigen keine Vorbehandlung der Kunststoffe und keine Zugabe von Zucker.
Zu den untersuchten Pilzstämmen gehören Fusarium, Penicillium, Botryotinia und Trichoderma, die Kunststoffe mithilfe von speziellen Enzymen zersetzen können.
Unter dem Rasterelektronenmikroskop zeigte sich, dass die Zellwände der Pilze sich anpassen, um die Kunststoffe besser zu besiedeln.
Der Abbauprozess erzeugt Zwischenprodukte, die den Pilzen als Nahrung dienen und sie wachsen lassen, ohne dass chemische oder thermische Verfahren erforderlich sind.
📌 Mehr erfahren? → Science of The Total Environment
⏳ Die älteste Höhlenkunst der Welt stellt unsere europäischen Vorfahren in den Schatten.
✍️ Die Kurzfassung
Archäologen haben auf Sulawesi (einer indonesischen Insel) die älteste bekannte Höhlenmalerei der Welt entdeckt – sie ist mindestens 51.200 Jahre alt.
Die Felsenkunst zeigt drei menschenähnliche Figuren, die mit einem Wildschwein interagieren.
Erst eine neue Laser-Datierungsmethode ermöglichte die präzise Altersbestimmung.
Die Funde deuten darauf hin, dass die visuelle Kunst und das Erzählen von Geschichten in Südostasien viel früher begannen als in Europa, wo sich vergleichbare Kunststile erst zehntausende Jahre später entwickelten.
📌 Mehr erfahren? → Nature
📱💔 Machen Dating-Apps junge Menschen beziehungsunfähig?
✍️ Die Kurzfassung
Dating-Apps fördern das schnelle Lustempfinden und führen zu abnehmender Bindungsfähigkeit – insbesondere bei jungen Menschen, heißt es.
Eine Studie, die auf der Konferenz der „Society for Experimental Biology“ in Prag vorgestellt wurde, weist darauf hin, dass vor allem die „digitale Überforderung“ und die ständige Suche nach dem nächsten „Adrenalinkick“ Hauptursachen dafür sein könnten.
Die Forscher stellten fest, dass soziale Medien die Realitätswahrnehmung und Denkweise junger Erwachsener verändern, was zu impulsivem Verhalten führt, da Lust und Spaß unter jungen Menschen tendenziell wichtiger geworden sind als langfristige Beziehungen.
Der scheinbar unendliche Pool an verfügbaren Partnern auf Dating-Apps und die Möglichkeit Fotos zu manipulieren, verzerren die Wirklichkeit und erschweren stabile Beziehungen.
Letztendlich könnte dies zu einer tiefgehenden Veränderung der „evolutionären Paarungsstrategien“ führen, so die Wissenschaftler.
📌 Mehr erfahren? → Spiegel Wissenschaft
🌱 Dieses Moos könnte den Mars in ein grünes Paradies verwandeln.
✍️ Die Kurzfassung
Chinesische Forscher haben eine extrem widerstandsfähige Moosart entdeckt, die möglicherweise auf dem Mars überleben könnte.
Diese Moosart, Syntrichia caninervis, wächst in der Antarktis und der Mojave-Wüste und hält extreme Bedingungen wie Dürre, hohe Strahlung und Kälte aus.
In Experimenten überlebte das Moos unter simulierten Marsbedingungen und erholte sich sogar nach fünf Jahren bei minus 80 Grad Celsius oder einem Monat bei minus 196 Grad Celsius.
Das Ziel der Forscher ist es, Pflanzen zu finden, die ohne Gewächshäuser auf dem Mars gedeihen und zur Schaffung nachhaltiger Lebensräume beitragen können.
Obwohl die Ergebnisse vielversprechend sind, bleibt unklar, ob das Moos tatsächlich eine Sauerstoffquelle sein kann und sich auf dem Mars vermehrt.
📌 Mehr erfahren? → The Innovation
💥 Der größte Kernfusionsreaktor der Welt ist (nicht) fertig?!
✍️ Die Kurzfassung
Der weltweit größte Kernfusionsreaktor ITER in Frankreich, der bisher 22 Milliarden Euro kostete, ist nach der Installation der letzten Magnetspule nun vollständig montiert, wird jedoch frühestens in 15 Jahren in Betrieb gehen.
Der Reaktor besteht aus insgesamt 19 riesigen Spulen und sollte ursprünglich 2020 seinen ersten vollständigen Test durchlaufen.
Diese Verzögerung bedeutet, dass die Kernfusion als Lösung für die Klimakrise wohl nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen wird.
ITER, ein gemeinsames Projekt von 35 Ländern, darunter allen EU-Staaten, Russland, China, Indien und den USA, verfügt über den stärksten Magneten der Welt.
Die Kosten und Verzögerungen des Projekts haben das ursprüngliche Budget von 5 Milliarden Euro auf über 22 Milliarden Euro anwachsen lassen, wobei zusätzliche 5 Milliarden Euro für weitere Kosten prognostiziert werden.
📌 Mehr erfahren? → LiveScience
🦴 Eine neuentdeckte Dinosaurierart in England.
✍️ Die Kurzfassung
Ein seltener Dinosaurierfund auf der Isle of Wight in England enthüllt das vollständigste Dinosaurierskelett in Großbritannien seit einem Jahrhundert.
Die neu entdeckte Art, Comptonatus Chasei, lebte vor 125 Millionen Jahren, war ein in Herden wandernder Pflanzenfresser und gehört zu den Iguanodontia.
Der Fund besteht aus 149 Knochen und zeigt, dass die Isle of Wight einst ein äußerst vielfältiges Ökosystem war.
Wissenschaftler hoffen Dank der Entdeckung auf neue Erkenntnisse über die Erholung von Lebensräumen nach einem Massenaussterben im Jura-Zeitalter.
📌 Mehr erfahren? → Journal of Systematic Palaeontology
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