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Sind psychisch kranke Mitschüler „ansteckend“? Die einsamste Pflanze der Welt sucht dringend einen Sexualpartner. Und verglühende Satelliten könnten ein neues Ozonloch erzeugen.

Tattoos erhöhen das Risiko für eine seltene Krebsart. Ein antiker „Friedhof der Kuscheltiere“ in Ägypten. Und dieses banale Nahrungsergänzungsmittel reduziert Aggressionen.

Das und einiges mehr erwartet dich! Willkommen zu diesem Wochenrückblick. Los gehts!

💥 Verglühende Satelliten könnten ein neues Ozonloch erzeugen.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Satelliten, die auf die Erde fallen, setzen beim Verglühen Metallpartikel frei, die die Ozonschicht schädigen können.

  2. Diese winzigen Nanoteilchen erreichen die Ozonschicht jedoch erst nach etwa 30 Jahren.

  3. Mit der zunehmenden Anzahl von Satelliten im niedrigen Erdorbit wird eine steigende Freisetzung solcher Partikel erwartet, was die chemischen Prozesse in der Atmosphäre beeinflussen könnte, so US-Forscher.

  4. Simulationen zeigen, dass ein typischer Satellit etwa 30 Kilogramm Aluminiumoxid-Nanopartikel freisetzt, die langsam absinken und schließlich die Ozonschicht erreichen.

  5. Die wachsende Menge dieser Partikel könnte langfristig ein neues „Ozonloch“ verursachen, ähnlich wie zuvor durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe.

📌 Mehr erfahren? → Geophysical Research Letters

🌿 Die einsamste Pflanze der Welt sucht dringend einen Sexualpartner.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Encephalartos woodii, ein Palmfarn aus Südafrika, gilt als die einsamste Pflanze der Welt, da nur noch männliche Exemplare bekannt sind und kein einziges weibliches Individuum für die Fortpflanzung existiert.

  2. Das Gewächs wurde 1895 entdeckt und gilt heute in freier Wildbahn als ausgestorben, da es nur noch in botanischen Gärten als Klon der ursprünglichen Pflanze überlebt.

  3. Die Suche nach einer weiblichen E. woodii, die eventuell noch im Ngoye-Wald zu finden sein könnte, wird durch moderne Technologien wie Drohnen und künstliche Intelligenz unterstützt.

  4. Palmfarne (Cycadales), die als lebende Fossilien gelten und bereits zur Zeit der Dinosaurier auf der Erde wuchsen, sind heute stark gefährdet, hauptsächlich wegen ihres langsamen Wachstums und des Verlustes ihres Lebensraums.

  5. Das Auffinden einer weiblichen E. woodii könnte die Art vor dem vollständigen Aussterben bewahren und ihre genetische Vielfalt erhöhen, was entscheidend für ihr Überleben wäre.

📌 Mehr erfahren? → The Conversation

💊 Dieses banale Nahrungsergänzungsmittel reduziert Aggressionen.

✍️ Die Kurzfassung

  1. US-Forscher fanden heraus, dass Omega-3-Fettsäuren aus Fischölkapseln aggressives Verhalten um bis zu 28 % reduzieren können.

  2. Aggression und antisoziales Verhalten konnten bereits in der Vergangenheit teilweise auf Nährstoffmangel zurückgeführt werden.

  3. Forscher der University of Pennsylvania analysierten 29 randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt 3.918 Teilnehmern, die eine moderate, aber deutlich wahrnehmbare Verringerung ihrer Aggression nach regelmäßiger Einnahme von Omega-3 spürten.

  4. Die Studien umfassten verschiedene Altersgruppen und zeigten Effekte sowohl auf reaktive als auch proaktive Aggression.

  5. Trotz der Notwendigkeit weiterer großer Langzeitstudien schlagen die Forscher vor, Omega-3 als ergänzende Maßnahme zur Aggressionsreduktion in verschiedenen Kontexten zu verwenden.

📌 Mehr erfahren? → Aggression and Violent Behavior

🐋 Die Grauwale im Ostpazifik schrumpfen.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Die Durchschnittsgröße der Grauwale vor der nordamerikanischen Küste ist in den letzten Jahrzehnten signifikant gesunken.

  2. Diese Veränderung könnte auf wiederkehrende Warmwasserblasen im Ostpazifik zurückzuführen sein, die weniger Plankton zur Folge haben und dadurch die gesamte Nahrungskette beeinflussen.

  3. Forscher der University of St. Andrews haben festgestellt, dass eine Subpopulation von Grauwalen, die in dieser Region bleibt, durchschnittlich kleiner ist und sich in einem schlechteren Zustand als ihre arktischen Artgenossen befindet.

  4. Grauwale, die um 2020 geboren wurden, sind im Durchschnitt 1,65 Meter kleiner als die vor 2000 Geborenen, wobei Weibchen stärker betroffen sind als Männchen.

  5. Die langfristigen Auswirkungen auf die Grauwal-Populationen im Nord- bzw. Ostpazifik sind noch unklar.

📌 Mehr erfahren? → Global Change Biology

🩸 Tattoos könnten das Risiko für eine seltene Krebsart erhöhen.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Eine schwedische Studie deutet darauf hin, dass Tätowierungen das Risiko für Lymphome, eine seltene Krebsart, um 21 % erhöhen könnten.

  2. Die Forschung zeigt, dass Tattoo-Tinte im Körper wandert und in die Lymphknoten gelangt, was möglicherweise gesundheitsschädlich sein kann.

  3. Die Studie umfasste über 5.500 Personen und fand heraus, dass das Risiko für Lymphome nicht von der Größe der Tätowierungen abhängt, sondern davon, wie lange man tätowiert ist.

  4. Weitere Forschung ist nötig, um konkrete Empfehlungen zu geben – aber es ist wichtig, sich der möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von Tätowierungen bewusst zu sein.

  5. Parallel dazu untersucht das Forscherteam nun auch das Risiko von Hautkrebs und immunbedingten Erkrankungen im Zusammenhang mit Tattoos.

📌 Mehr erfahren? → eClinicalMedicine

🦴 Ein antiker „Friedhof der Kuscheltiere“ in Ägypten.

✍️ Die Kurzfassung

  1. Archäologen haben in Berenike am Roten Meer einen fast 2.000 Jahre alten Tierfriedhof entdeckt, auf dem u. a. Affen, Hunde und Katzen beerdigt wurden.

  2. Auf einer kleinen Fläche fanden sie mehr als 200 Gräber, darunter die zahlreicher Affen, die oft in einer besonderen Schlafposition beigesetzt und in Textilien eingewickelt waren.

  3. Die Tiere waren nicht mumifiziert, aber sorgfältig begraben, was auf einen Haustierfriedhof und keinen Kultort hinweist – die Tiere wurden also nicht geopfert.

  4. Die Besitzer könnten römische Händler oder Militärs gewesen sein, die sich die Tiere als Gefährten hielten.

  5. Einige der Tiere, wie zwei exotische Affenarten aus Indien, gelangten aus fernen Regionen nach Berenike, was zu diesem Zeitpunkt ein bedeutender Hafenort im Römischen Reich gewesen ist.

📌 Mehr erfahren? → Spektrum

🧠 Sind psychisch kranke Mitschüler „ansteckend“?

✍️ Die Kurzfassung

  1. Mitschüler, die an Depressionen, Angst- oder Essstörungen leiden, könnten ihre psychischen Erkrankungen auf Klassenkameraden übertragen – das Risiko steigt, wenn mehrere kranke Kinder in einer Klasse sind.

  2. Eine finnische Studie mit über 700.000 Schülern zeigte, dass das Risiko, im nächsten Jahr eine psychische Störung zu entwickeln, um 9 % steigt, wenn ein Klassenkamerad betroffen ist, und um bis zu 32 Prozent bei mehreren Betroffenen.

  3. Forscher vermuten, dass diese „Ansteckung“ darin besteht, dass die Hemmschwelle sinkt, sich Hilfe zu suchen, wenn bereits andere dies getan haben – was im Allgemeinen positiv ist.

  4. Problematisch wäre es, wenn die Erkrankungen durch „emotionale Ansteckung“ oder Beeinflussung verursacht würden, was bisher nicht kausal nachgewiesen aber auch nicht ausgeschlossen werden konnte.

  5. Der Anstieg des Risikos einer „Ansteckung“ durch psychisch kranke Mitschüler bleibt bestehen, auch wenn andere Faktoren wie Klassengröße und elterliche psychische Probleme berücksichtigt werden.

📌 Mehr erfahren? → JAMA Psychiatry

😊 Ich hoffe, die heutige Ausgabe hat dir gefallen! Teile diesen Science-Newsletter gerne mit deinen Freunden. Bis nächste Woche. Nerdige Grüße, Anastasia ✌️