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KI entwirft jetzt „Killer-Viren“. Was steckt hinter den Anti-Anxiety „Chill-Out Drinks“? Und warum Musiker weniger körperlichen Schmerz empfinden.
Der wahre Grund, warum manche Menschen gemobbt werden und andere nicht. Zu dünn oder zu dick – was ist gefährlicher? Und durch den Klimawandel werden Bäume im Amazonas größer.
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🥤 Gesund oder gefährlich? Was steckt hinter den Anti-Anxiety „Chill-Out Drinks“?
✍️ Die Kurzfassung
„Chill-Out Drinks“ stürmen mancherorts gerade die Supermärkte und versprechen Entspannung aus der Dose – mit Zutaten wie L-Theanin, Magnesium, Ashwagandha, Lion’s Mane und CBD, die angeblich Stress senken, Angstzustände lindern und Schlaf fördern.
Viele dieser Stoffe zeigen in Studien tatsächlich positive Effekte, aber meistens erst in höheren Dosierungen – außerdem ist die Datenlage häufig noch dünn, wie Dipa Kamdar, Dozentin für Pharmazeutische Praxis an der Kingston University (UK), in einem Fachartikel zusammenfasst.
Risiken gibt es ebenfalls: Einige Pflanzenstoffe können mit Medikamenten wechselwirken, im Allgemeinen zu Nebenwirkungen führen oder sind in ihrer Langzeitsicherheit schlecht untersucht.
Weil der Markt kaum reguliert ist, schwanken Qualität und Inhaltsstoffmengen stark – Vorsicht ist also angesagt, besonders für Schwangere, Stillende oder chronisch Kranke.
Fazit: Die Drinks sind für manche ein nettes „Ritual zum Runterkommen“, aber kein Ersatz für gesunde Gewohnheiten oder professionelle Hilfe bei ernsthaften Problemen.
📌 Mehr erfahren? → The Conversation
🦕 Riesige Dinosaurier litten unter einer schrecklichen Knochenkrankheit.
✍️ Die Kurzfassung
Gigantische Sauropoden in Brasilien litten vor rund 80 Millionen Jahren an einer zerstörerischen Knocheninfektion namens Osteomyelitis, so ein brasilianisches Forscherteam.
Diese Krankheit, die auch heute noch Säugetiere, Vögel und Reptilien befällt, wurde durch winzige Erreger wie Bakterien, Pilze oder Parasiten ausgelöst und verursachte Entzündungen in den Knochen, die das Knochenmaterial letztendlich zerstörten.
Besonders anfällig waren die Dinosaurier wohl, weil sie feuchte Lebensräume wie Flussauen und Sümpfe bevorzugten – perfekte Brutstätten für Krankheitserreger.
Fossilienfunde zeigen deutliche Knochenläsionen, die zum Zeitpunkt des Todes noch aktiv waren und möglicherweise das Leben der Tiere verkürzten.
Die Studie macht deutlich: Selbst die größten Giganten der Urzeit konnten an den kleinsten Feinden scheitern.
📌 Mehr erfahren? → The Anatomical Record
🫢 Der wahre Grund, warum manche Menschen gemobbt werden und andere nicht.
✍️ Die Kurzfassung
„Der ist halt irgendwie komisch.“ – Häufig wird die Ursache von Mobbing beim Opfer gesucht, doch Mobbing entsteht nicht durch die „Andersartigkeit“ eines Menschen, sondern durch ein Umfeld, das Ausgrenzung zulässt oder sogar belohnt.
Eine (schon etwas ältere) finnische Studie an Sechstklässlern untersuchte nicht nur Täter und Opfer, sondern auch die Helfer bzw. Mittäter.
Das Ergebnis: Entscheidend ist das soziale System – Mobbing lebt davon, dass Täter Anerkennung bekommen und das Umfeld wegsieht.
Zwar erhöhen Eigenschaften wie Schüchternheit, ein auffälliges Aussehen bzw. jede Form von Anderssein das Risiko, zur Zielscheibe zu werden – schuld daran sind aber nie die Betroffenen.
Wirkungsvolle Prävention muss deshalb nicht beim Individuum, sondern bei den Gruppenstrukturen und sozialen Normen ansetzen.
2022 berichteten rund 14 % der 11- bis 15-Jährigen in Deutschland von Mobbingerfahrungen in der Schule (HBSC-Studie); aber auch 6,5 % der Angestellten gaben an, regelmäßig von Kollegen oder Vorgesetzten gemobbt zu werden, so eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Mobbing ist Misshandlung und diese hinterlässt emotionale und körperliche Wunden – Betroffene haben auch noch viele Jahre später ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Angststörungen, selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität (vgl. Springer Medizin).
📌 Online-Hilfe für Betroffene → ArbeitnehmerHilfe e.V. & Zeichen gegen Mobbing e.V. (Schüler)
🦠 KI entwirft jetzt „Killer-Viren“.
✍️ Die Kurzfassung
Künstliche Intelligenz hat erstmals ein vollständiges funktionierendes Genom entwickelt – und zwar von Viren, die das Bakterium E. coli angreifen können, so US-Forscher in einer Studie.
Zwei KI-Modelle, genannt Evo 1 und Evo 2, entwarfen 16 funktionsfähige Bakteriophagen, die sogar E. coli-Stämme besiegten, gegen die herkömmliche Viren machtlos waren.
Damit zeigt sich, dass KI künftig helfen könnte, maßgeschneiderte Viren gegen antibiotikaresistente Keime zu erschaffen.
Die Forscher betonen jedoch, dass solche Experimente streng kontrolliert werden müssen, um Risiken für Menschen und andere Mikroben auszuschließen – Kritiker äußern starke Sicherheitsbedenken, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung biologischer Waffen.
Zwischenbilanz: Ein kleiner Schritt für die KI, aber ein großer für die synthetische Biologie.
📌 Mehr erfahren? → bioRxiv
🌳 Durch den Klimawandel werden Bäume im Amazonas größer. (Ist das jetzt gut oder schlecht?)
✍️ Die Kurzfassung
Mehr Kohlendioxid in der Luft bedeutet stärkeres Pflanzenwachstum – zumindest am Amazonas, so ein internationales Forscherteam.
Mehr Kohlendioxid lässt die Baumriesen im Regenwald kräftiger wachsen – ihre Stämme legten in den letzten 30 Jahren um 3,3 % pro Jahrzehnt stärker zu als im vorherigen Vergleichszeitraum.
Diese Giganten speichern dadurch mehr Kohlenstoff und verstärken die Rolle des Regenwalds als CO₂-Senke.
Auch wenn der Amazonas damit erstaunlich widerstandsfähig auf Dürren und Stürme reagiert, bleibt das Wachstum ein zweischneidiges Schwert.
Die Baumriesen verdrängen kleinere Pflanzen, die im Schatten kaum noch eine Chance haben – außerdem sind die großen Bäume begehrte Beute für Holzfäller, so die Forscher.
Dass der Klimawandel mit seinen höheren CO₂-Werten gut für sämtliche Vegetation ist, bleibt jedoch grundsätzlich ein Mythos: Eine Studie der Stanford University zeigte, dass das komplexe Zusammenspiel aus Temperaturen, Regenmengen und Stickstoffgehalt mit zunehmender Erderwärmung im Endeffekt schlechter für das Pflanzenwachstum ist.
📌 Mehr erfahren? → Nature Plants
🎻 Warum Musiker weniger körperlichen Schmerz empfinden.
✍️ Die Kurzfassung
Musiker spüren Schmerzen tatsächlich anders – und zwar weniger intensiv, wie eine neue internationale Studie zeigt.
Durch jahrelanges Üben formen Musiker ihr Gehirn so um, dass es feinere und genauere „Steuerungspläne“ für ihre Finger und Handbewegungen im Motorkortex bildet, so die Forscher.
Als die Wissenschaftler sowohl Musiker als auch Nicht-Musiker gezielt Handschmerzen aussetzten, blieb bei den Musikern das Gehirnareal mit den „Steuerungsplänen für ihre Hände“ stabil, während es bei den anderen schrumpfte – ein Zeichen für höhere Schmerzempfindlichkeit bei den Nicht-Musikern.
Je mehr Übungsstunden die Musiker hinter sich hatten, desto weniger Schmerz empfanden sie.
Die Erkenntnis: Musikalisches Training wirkt wie ein Schutzschild gegen Schmerzveränderungen im Gehirn – ein faszinierender Hinweis darauf, dass wir unser Schmerzempfinden durch Erfahrung und Lernen tatsächlich umprogrammieren können.
📌 Mehr erfahren? → PAIN
👀 Zu dünn oder zu dick – was ist gefährlicher?
✍️ Die Kurzfassung
Eine großangelegte dänische Studie mit über 85.000 Teilnehmern zeigt: „Zu dünn“ zu sein ist riskanter, als „ein paar Kilo zu viel“ zu haben.
Menschen mit einem BMI unter 18,5 starben fast dreimal so häufig frühzeitig im Vergleich zu jenen mit einem mittleren BMI – selbst Personen mit einem BMI zwischen 20 und 22,4 hatten ein höheres Risiko.
Die Ergebnisse überraschen, da ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 als Normalwert angesehen wird.
Erstaunlicherweise schnitten Menschen mit einem BMI von 25 bis 35 in ihrer Sterblichkeitsrate am besten ab – dieser BMI wird als „Übergewichtig“ klassifiziert.
Aber: Ab einem BMI von 40 nahmen die frühen Todesfälle wieder stark zu und die Sterblichkeitsrate verdoppelte sich.
Die Forscher vermuten, dass etwas zusätzliche Fettreserven im Krankheitsfall schützen können, während extremes Dünnsein oft auf gesundheitliche Probleme oder Mangelzustände hindeutet – aber auch starkes Übergewicht steht mit ernsten Risikofaktoren in Verbindung.
Fazit: Der BMI ist ein grobes Maß und sagt wenig über echte Gesundheit aus – entscheidender sind Ernährung, Lebensstil und individuelle Unterschiede.
📌 Mehr erfahren? → EurekAlert!
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