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Paare teilen sich häufig dieselbe psychische Erkrankung – aber warum? Forscher schauen Fruchtfliegen beim „Kotzen“ zu. Und Troja wurde vor den Griechen schon einmal zerstört – von den Trojanern selbst.
Dieses Bakterium verwandelt Mars- & Mondstaub in Sauerstoff. Der Verzicht auf Koffein kann etwas Verrücktes mit deinen Träumen machen. Und beeinflusst Cannabis die Fruchtbarkeit von Männern & Frauen?
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Und nun zum Sci-Fakt-Newsletter! Willkommen zu diesem Wochenrückblick. Los gehts!
☕️ Der Verzicht auf Koffein kann etwas Verrücktes mit deinen Träumen machen.
✍️ Die Kurzfassung
Wer Kaffee oder Cola reduziert, berichtet oft von plötzlichen, extrem lebendigen oder sogar verrückten Träumen. Aber was ist da dran?
Wissenschaftlich belegt ist dieser Effekt zwar nicht direkt, aber es gibt plausible Zusammenhänge – so zwei australische Forscher, die sich dieses Phänomen genauer angesehen haben.
Koffein blockiert das Schlafsignal Adenosin, stört damit unsere Nachtruhe und verringert den erholsamen Tiefschlaf.
Wenn wir weniger Koffein zu uns nehmen, kann der Körper „aufholen“ und mehr Zeit in der Traumphase (REM-Schlaf) verbringen – genau dort entstehen die intensivsten Träume.
Fazit: Nicht jeder, der auf Kaffee und Co. verzichtet, wird sofort zum nächtlichen Abenteurer, aber die Chance auf buntere Traumerlebnisse steigt durchaus – zumindest kurzfristig.
📌 Mehr erfahren? → The Conversation
🧫 Dieses Bakterium verwandelt Mars- & Mondstaub in Sauerstoff.
✍️ Die Kurzfassung
Chroococcidiopsis – kurz „Chroo“ – ist ein knallhartes Cyanobakterium, das selbst die Wüste, die Antarktis und sogar den Weltraum übersteht, wie eine italienische Studie nun zusammenfasste.
In Experimenten auf der ISS überlebte es anderthalb Jahre im Vakuum, reparierte anschließend seine DNA-Schäden und machte einfach weiter, als wäre nichts gewesen.
Auf der Erde steckt Chroo auch extreme Strahlung und giftige Chemikalien weg – und produziert auch noch Sauerstoff mithilfe von Photosynthese aus (ausschließlich!) Mars- oder Mondstaub.
Kein Wunder also, dass diese Mikrobe in der Astrobiologie gerade als echtes Multitalent gefeiert wird.
📌 Mehr erfahren? → Acta Astronautica
🚬 Cannabis beeinflusst die Fruchtbarkeit und gefährdet die Gesundheit des zukünftigen Nachwuchses.
✍️ Die Kurzfassung
Cannabis kann die Reifung weiblicher Eizellen beschleunigen – klingt erst einmal praktisch, hat aber einen Haken.
Denn die durch THC beeinflussten Eizellen tragen häufiger die falsche Anzahl an Chromosomen in sich, was das Risiko für Fehlentwicklungen beim zukünftigen Nachwuchs erhöht, wie eine kanadisch-israelische Studie nun zeigte.
Das Problem: Da Frauen bereits mit all ihren Eizellen geboren werden, kann Cannabis-Konsum auch in jungen Jahren schon jene Eizellen schädigen, die erst viele Jahre später bei der Zeugung eines Kindes wichtig werden.
Noch ist unklar, ob das die Fruchtbarkeit bei Frauen tatsächlich senkt – doch die Hinweise sind deutlich genug, um genauer hinzuschauen.
Für Männer ist die Datenlage klarer: Zahlreiche Studien belegen, dass Cannabis die Spermienanzahl und ihre Beweglichkeit verringert.
Deshalb wird Männern empfohlen, mindestens drei Monate vor einem Kinderwunsch auf Cannabis zu verzichten.
📌 Mehr erfahren? → Nature Communications & The Journal of Urology
🧠 Paare haben häufig dieselbe psychische Erkrankung – aber warum?
✍️ Die Kurzfassung
Paare teilen nicht nur das Sofa und den Kühlschrank, sondern offenbar auch häufig ihre psychischen Erkrankungen – dazu zählen Depressionen, ADHS, Schizophrenie, Autismus, Suchterkrankungen, Angstzustände, Essstörungen, bipolare Störungen und Zwangsstörungen.
Eine großangelegte internationale Studie mit über sechs Millionen Paaren aus Taiwan, Dänemark und Schweden zeigt: Gleiche Diagnosen bei Partnern treten deutlich häufiger auf – das kann kein Zufall mehr sein.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Wir suchen uns Menschen, die uns ähnlich sind; wir haben nur eine begrenzte Partnerauswahl; und im Alltag gleichen wir uns zusätzlich an.
Spannend, aber wenig überraschend: Kinder von Eltern, die beide dieselbe psychische Störung teilen, haben ein besonders hohes Risiko, ebenfalls betroffen zu sein.
Der Zusammenhang besteht also unabhängig von kulturellen Hintergründen und sogar über Generationen hinweg, so die Forscher.
📌 Mehr erfahren? → Nature Human Behaviour
☄️ Die Erde hat einen seit Jahrzehnten übersehenen „Quasi-Mond“.
✍️ Die Kurzfassung
Spanische Astronomen entdeckten einen winzigen Asteroiden namens 2025 PN7 – er begleitet die Erde schon seit den 1960er-Jahren heimlich auf ihrer Bahn um die Sonne.
Er gehört zur seltenen Klasse der Quasi-Monde, die aussehen, als würden sie die Erde umkreisen, tatsächlich aber eigene Bahnen um die Sonne ziehen.
Der nur 15 bis 19 Meter kleine Brocken bleibt uns wohl noch weitere 60 Jahre erhalten, bevor er sich wieder entfernt – mit ihm zählt die Erde nun sieben bekannte Quasi-Monde.
Auch spannend: Manche Forscher vermuten, diese Mini-Begleiter könnten sogar aus Mondmaterial entstanden sein, das einst durch Einschläge ins All geschleudert wurde.
📌 Mehr erfahren? → Research Notes of the American Astronomical Society
⏳ Troja wurde vor den Griechen schon einmal zerstört – von den Trojanern selbst.
✍️ Die Kurzfassung
Die Geschichte Trojas zeigt, dass menschliche Gesellschaften ihre Umwelt schon vor der Industrialisierung bis an die Grenzen belasteten, wie Dr. Stephan Blum (Archäologe und Althistoriker an der Universität Tübingen) in einem Fachartikel zusammenfasste.
Durch effiziente Organisation und Massenproduktion – etwa mithilfe der Töpferscheibe – stieg die Stadt um 2.500 v. Chr. zum blühenden Handelszentrum mit 10.000 Einwohnern auf.
Doch der Erfolg basierte auf Raubbau: Wälder wurden gerodet, Felder übernutzt, Flüsse ausgebeutet – mit Erosion, Bodendegradation und Artenverlust als Folge.
Um 2.300 v. Chr. führte diese ökologische Schieflage zusammen mit Konflikten zum Niedergang der Metropole – erst bescheidenere Strukturen und vielfältigere Landwirtschaft konnten das Leben nach dem Wiederaufbau stabilisieren, so Blum.
Die Parallelen zu heute sind deutlich: Auch unsere Zivilisation ringt mit der Illusion grenzenlosen Wachstums – und Troja erinnert daran, dass Anpassung und Nachhaltigkeit über das Überleben entscheiden.
📌 Mehr erfahren? → The Conversation
🪰 Warum Forscher Fruchtfliegen beim „Kotzen“ zuschauen.
✍️ Die Kurzfassung
Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster) können sich tatsächlich übergeben – das hat ein chinesisches Forscherteam entdeckt, als die winzigen Insekten den Bitterstoff Berberin wieder ausspuckten. Aber warum ist das jetzt wichtig?
Bisher war kaum bekannt, wie genau Erbrechen im Körper funktioniert, weil Standard-Labormäuse und -ratten diese Fähigkeit gar nicht haben.
Die Fliegen könnten jetzt als Modellorganismus helfen, die komplizierte Zusammenarbeit von Nerven, Atmung und Verdauung beim Übergeben besser zu verstehen und wichtige medizinische Erkenntnisse zu gewinnen.
Die Experimente zeigten klar, dass es sich nicht nur um das bekannte „Aufstoßen“ von Verdauungssäften handelt, sondern um echtes, zweiphasiges Erbrechen.
Fun Fact zum Schluss: Während sich Pferde gar nicht übergeben können, würgen Wölfe ganz selbstverständlich Futter für ihre Welpen hoch – und Honig ist streng genommen auch nur „Bienenkotze“.
📌 Mehr erfahren? → Science Advances
📚 Bookclub → Neuerscheinungen ☕️
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Ich hoffe, die heutige Ausgabe hat dir gefallen! Teile diesen Science-Newsletter gerne mit deinen Freunden. Bis nächste Woche. Nerdige Grüße, Anastasia ✌️
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